Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick
Worum geht es in dem Liebesdrama?
Die 20-jährige Studentin Hadley verpasst in New York den Flug zur zweiten Hochzeit ihres Vaters Andrew in London. Beim Warten auf den nächsten Flug lernt sie den 22-jährigen britischen Statistikstudenten Oliver kennen, der zur Trauerfeier für seine Mutter nach London will. Die ersten Funken fliegen, da bekommt Oliver den Sitz neben Hadley zugewiesen. Bei langen Gesprächen kommt es beiden vor, als würden sie sich schon lange kennen. Bei der Ankunft in London verliert sie seine Handy-Nummer, so dass sich beide aus den Augen verlieren.
Bei der Hochzeitsfeier lernt Hadley nicht nur ihre junge Stiefmutter Charlotte kennen, sondern hört auch ein Gespräch über eine Trauerfeier mit, bei der es sich nur um die von Olivers Mutter Tessa handeln kann. Spontan fährt Hadley mit dem Bus dorthin und stellt fest, dass die lungenkrebskranke Tessa noch lebt und sich mit dem Fest nur von ihren Liebsten verabschieden will. Oliver ist glücklich sie zu sehen, doch es kommt zu unglücklichen Missverständnissen, so dass Tessa zu ihrer Feier zurückkehrt. Allerdings vergisst sie ihren Rucksack.
Lohnt sich „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“?
Die warmherzige Adaption des Bestsellerromans der US-Autorin Jennifer E. Smith kommt wie eine typische Boy-Meets-Girl-Romanze daher. Die Story ist flott geschrieben, folgt brav den Genremustern und ist daher weitgehend vorhersehbar. Doch Regisseurin Vanessa Caswill wartet mit zwei Besonderheiten auf, die diesen Romantikfilm aus der Masse ähnlicher Werke herausheben. Zum einen führt eine charmante Erzählerin durch den Film, die in verschiedenen Verkleidungen auftritt, das Geschehen kommentiert und der manchmal etwas verpeilten Hadley Tipps gibt. Zum anderen sorgt Olivers Vorliebe für Statistiken in den Dialogen und Off-Kommentaren der Erzählerin für manche humoristische Erkenntnis. Später erfährt man, dass seine Vorliebe für Zahlen auf ein kindliches Trauma zurückzuführen ist: Seitdem hat er Angst vor bösen Überraschungen und sucht Sicherheit in der Rationalität der Statistiken.
Dass die Filmromanze am Ende doch erheblichen Unterhaltungswert entfaltet, liegt neben den vielen kurzweiligen romantischen Songs vor allem am attraktiven Hauptdarsteller*innenpaar Haley Lu Richardson und Ben Hardy. Man merkt sofort, dass zwischen den beiden die Chemie stimmt und wünscht ihren Filmfiguren, dass die nicht zu sehr über ihre Macken stolpern und am Ende den Stolperfallen des Schicksals entgehen. Zudem setzt Jameela Jamil mit augenzwinkernd vorgetragenen Neuigkeiten aus der statistischen Schatzschatulle kuriose bis witzige Akzente. Oder wusstet Ihr, dass der 21. Dezember in London der viertbeliebteste Tag für Heiratsanträge ist?
Reinhard Kleber
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch