Die Räuberin

Film: Die Räuberin
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Markus Busch
Darsteller:
Birge Schade, Daniel Michel, Kai Ivo Baulitz, Anna Stieblich, Jens Schäfer, Imke Büchel, Eric Golub, Till Huster. Andreas Kallauch u.a.
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2011

Ein einsames Auto fährt durch die Nacht über neblige Landstraßen. Darin die Mittvierzigerin Tania. Sie hat München verlassen und will in der Ödnis Frieslands zu innerer Balance finden. In einem abgelegenen Bauernhaus mietet sie sich ein. Allein mit sich und einer herumstreunenden, jungen Katze verbringt sie die Zeit. Bis Tania am Strand den 15-jährigen Thore kennenlernt. Der Dorfjunge will ihr mit Gruselgeschichten imponieren und fasst ihr auch schnell mal an die Brust, doch in Wirklichkeit – das bemerkt Tania am nächsten Tag – ist er ein Außenseiter und wird von seinen Kumpels verlacht. Deshalb bittet ihn Tania, als Thore plötzlich vor ihrer Tür steht, auch ins Haus. Irgendwie zieht sie dieser schlicht wirkende, aber tatsächlich sehr sensible, verletzliche Junge an. Sie überträgt ihm Arbeiten auf dem Grundstück und bezahlt ihn großzügig. Seine unbeholfenen Annäherungsversuche amüsieren sie zunächst, bis sie ihnen nachgibt. Und immer mehr verliebt sie sich in Thore, der gut und gern ihr Sohn sein könnte. Denn es ist nicht nur der 15-Jährige, der seinen Platz in der Welt finden muss, vor allem steckt Tania selbst in einer tiefen Krise. Sie, die von sich sagt, „dass sie nie gelernt hat, wie man gut zu jemandem ist“, will lernen, Gefühle zu entwickeln, will endlich in ihrem Leben Schmerz, Freude und vor allem Liebe spüren. Hartnäckig kämpft Tania darum, dass Thore bei ihr einzieht – für die engen Moralvorstellungen der Dorfbewohner ein Unding!

„Die Räuberin“ ist das Regiedebüt des Drehbuchautors Markus Busch, zu dessen Arbeiten beispielsweise die Drehbücher zu zahlreichen Filmen von Dominik Graf, wie „Bittere Unschuld“, „Der Felsen“, „Das Gelübde“ oder „Komm‘ mir nicht nach“, gehören. Die Geschichte um die 43-jährige Tania stammt natürlich auch aus seiner Feder. Dabei hat er den Schwerpunkt auf diese zwar selbstbewusste, aber gebrochene Frau gelegt. Um ihre Zerrissenheit geht es hauptsächlich in seinem Film, der elegisch und recht düster inszeniert ist. Wortkarge Dialoge, dunkle Farben, neblige, karge Landschaftsbilder, wunderbar aufgenommen von Kameramann Filip Piskorzynski, bestimmen die Atmosphäre und spiegeln so die innere Befindlichkeit der beiden Hauptfiguren wider. Denn ob ihre Beziehung tatsächlich dem jungen Thore hilft, sich aus den engen Verhältnissen zu befreien, und Tania die Chance gibt, ihre Sehnsüchte zu stillen und zu ihrer inneren Balance zu finden, ist fraglich und bleibt auch am Schluss offen. Wunderbar und mit der nötigen Ambivalenz verkörpert wird das so ungleiche Liebespaar von der aus dem Fernsehen bekannten Schauspielerin Birge Schade und dem Musiker und Schauspieler Daniel Michel, der 2008 von Lars Jessen für seinen Film Dorfpunks entdeckt wurde und nun hier seine erste Kino-Hauptrolle spielt.

DVD Extras: Audiokommentar Markus Busch, Birge Schade Interview Daniel Michel Filmographien Behind the Scenes Fotogalerie Deutscher Trailer

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 16:9

Sprachen: Deutsch

Anbieter

Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment

Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2015).