Die Räuber - Sehr frei nach Schiller

Karl Escher, Sohn eines bedeutenden Bankers, nahm die Vorwürfe wegen Unterschlagung und Urkundenfälschung in der Bank auf sich und ging deswegen für drei Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung sinnt er auf Rache gegen seinen Bruder Franz, den er für den eigentlich Schuldigen hält. Dieser machte weiterhin Karriere mit illegalen Geldgeschäften und skrupellosem Intrigenspiel. In seiner eigenen Familie kann Karl nur bei seiner Schwester Amalia auf Verständnis und Unterstützung hoffen, denn der Vater glaubt immer noch, dass Karl das schwarze Schaf in der Familie sei. Um nachzuweisen, dass Franz Geldwäsche im großen Stil betreibt, verbündet sich Karl daher mit einem Gangsterboss, der mit seiner Räuberbande die Beweise besorgen soll und dafür das von der Bank erpresste Schwarzgeld erhält. Franz bekommt von der Sache Wind und ist natürlich nicht bereit, sich seine illegalen Geschäfte durch den Bruder einfach zerstören zu lassen.
Richtete sich Friedrich Schillers Sturm-und-Drang-Drama „Die Räuber“ 1781 noch gegen eine überkommene Adelsgesellschaft, die er als Tyrannen bezeichnete, verlegen die Regisseure Frank Hoffmann und Pol Cruchten die Handlung in die heutige Gegenwart mit unverhohlener, wenn auch inhaltlich reichlich dürftiger Kritik an einem maroden Bankenwesen, in dem persönliche Bereicherung auf Kosten der anderen zum Leitmotiv geworden ist. Abgesehen von der Grundkonstellation des Bruderzwists und den Vornamen der Figuren hat der Film mit Schillers Drama herzlich wenig zu tun, wie der Untertitel auch freimütig betont. Kameratechnisch durchaus ansprechend in Szene gesetzt, schleppt sich die Handlung über lange Strecken dahin und keiner der stereotypen Charaktere in diesem Familiendrama aus höheren Gesellschaftskreisen vermag zu fesseln oder gar zu berühren. Vieles an diesem Genrewerk, das um Anklänge an den film noir bemüht ist, wirkt aufgesetzt und aufgetragen. Nicht einmal der große Maximilian Schell in seiner letzten Rolle als kränkelnder Patriarch, der sein Lebenswerk den Bach hinunterfließen sieht, verleiht dem Film etwas Profil.
Blu-ray-Bildformat:1:1,85/1080i
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Anbieter
Verleih-Blu-rayLighthouse Home Entertainment
Kauf-Blu-rayLighthouse Home Entertainment
Verleih-DVDLighthouse Home Entertainment
Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment