Die Päpstin
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Länge:
145 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Sönke Wortmann
Darsteller:
Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman, Iain Glen, Anatole Taubman, Jördis Triebel u. a.
Genre:
Drama , Historienfilm , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland. Großbritannien, Italien, Spanien, 2009
Wahrscheinlich wären die vergangenen 1000 Jahre ganz anders verlaufen, wenn sich die Kirche weniger frauenfeindlich gezeigt hätte und Frauen genauso wie Männer zum Oberhaupt der katholischen Kirche werden könnten. Eine Ausnahme soll es gegeben haben: Donna Woolfolk Cross beschreibt nach ungesicherter Quellenlage den unglaublichen Fall einer heimlichen weiblichen Päpstin, der sich im 9. Jahrhundert zugetragen haben soll. Ob nun Legende oder Wahrheit, – die im Roman aufgegriffenen Fragestellungen nach Rollenbildern und Machtverhältnissen stellen sich allenthalben bis in die heutige Zeit.
Johanna wird im Jahr 814 als Tochter des Dorfpriesters von Ingelheim geboren. Ihr scheint derselbe Lebensweg vorbestimmt wie ihrer Mutter, deren Dasein von Mühsal, Armut und Unterwerfung bestimmt ist. Ihr Gatte, ein wahrer Tyrann, kaschiert seine Lieblosigkeit und seine Engstirnigkeit durch Glaubenseifer. Die hoch begabte Johanna lehnt sich gegen ihr Schicksal, gegen ihren Vater und insbesondere gegen die Ungerechtigkeit der vorherrschenden Rollenbilder auf. So gelangt sie als Junge verkleidet zu höherer Bildung. Unter dem Deckmantel ihrer neuen Identität steigt sie als „Bruder Johannes“ in der kirchlichen Hierarchie auf, immer in Gefahr entlarvt zu werden. Auf einer Pilgerreise nach Rom begegnet sie ihrem einstigen Förderer, dem Aristokraten Gerold wieder, mit dem sie eine Liebesbeziehung beginnt. Nach außen wahrt sie als „Johannes“ weiter ihre zweite Identität und dringt als Heiler in den engsten Kreis des kranken Papstes vor. In dessen Nachfolge wird sie überraschend wegen ihres großen Engagements für die Schwachen und Armen zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Im Eiltempo setzt die heimliche Päpstin Reformen durch, ehe sie alsbald von Intriganten gnadenlos zu Fall gebracht wird.
Der von Sönke Wortmann aufwändig inszenierte Historienfilm mit Johanna Wokalek in der Rolle der erwachsenen Johanna folgt fast zweieinhalb Stunden den wichtigsten Stationen dieser bemerkenswerten, mutigen und emanzipierten Frau von der Geburt bis zu ihrem tragischen Tod. Dabei sind große Zeitsprünge zu überwinden, in denen vier Johanna-Darstellerinnen zum Zuge kommen. Auch wenn es dem Film nicht immer gelingt den Erzählfaden zu behalten, so vermag die kühne Geschichte durchaus zu fesseln. Dabei wechselt der Erzählstil vom Sozialdrama hin zu einer Komödie mit satirischen Einschlägen über ein Zeit- und Sittenporträt schließlich zu einer tragischen Liebesgeschichte. Für fast jeden Zuschauer ist also etwas dabei, nur die Handlung bliebt stellenweise ein wenig an der Oberfläche. Zwischendurch drängt sich schon die simple Frage auf, wieso niemand – außer einem eng vertrauten Mönch und ihrem Liebhaber Gerold – den so feminin wirkenden „Bruder Johannes“ durchschaut.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Hörfilmfassung für Sehbehinderte, Audiokommentar, Making of, Bio- und Filmografien
Johanna wird im Jahr 814 als Tochter des Dorfpriesters von Ingelheim geboren. Ihr scheint derselbe Lebensweg vorbestimmt wie ihrer Mutter, deren Dasein von Mühsal, Armut und Unterwerfung bestimmt ist. Ihr Gatte, ein wahrer Tyrann, kaschiert seine Lieblosigkeit und seine Engstirnigkeit durch Glaubenseifer. Die hoch begabte Johanna lehnt sich gegen ihr Schicksal, gegen ihren Vater und insbesondere gegen die Ungerechtigkeit der vorherrschenden Rollenbilder auf. So gelangt sie als Junge verkleidet zu höherer Bildung. Unter dem Deckmantel ihrer neuen Identität steigt sie als „Bruder Johannes“ in der kirchlichen Hierarchie auf, immer in Gefahr entlarvt zu werden. Auf einer Pilgerreise nach Rom begegnet sie ihrem einstigen Förderer, dem Aristokraten Gerold wieder, mit dem sie eine Liebesbeziehung beginnt. Nach außen wahrt sie als „Johannes“ weiter ihre zweite Identität und dringt als Heiler in den engsten Kreis des kranken Papstes vor. In dessen Nachfolge wird sie überraschend wegen ihres großen Engagements für die Schwachen und Armen zum neuen Kirchenoberhaupt gewählt. Im Eiltempo setzt die heimliche Päpstin Reformen durch, ehe sie alsbald von Intriganten gnadenlos zu Fall gebracht wird.
Der von Sönke Wortmann aufwändig inszenierte Historienfilm mit Johanna Wokalek in der Rolle der erwachsenen Johanna folgt fast zweieinhalb Stunden den wichtigsten Stationen dieser bemerkenswerten, mutigen und emanzipierten Frau von der Geburt bis zu ihrem tragischen Tod. Dabei sind große Zeitsprünge zu überwinden, in denen vier Johanna-Darstellerinnen zum Zuge kommen. Auch wenn es dem Film nicht immer gelingt den Erzählfaden zu behalten, so vermag die kühne Geschichte durchaus zu fesseln. Dabei wechselt der Erzählstil vom Sozialdrama hin zu einer Komödie mit satirischen Einschlägen über ein Zeit- und Sittenporträt schließlich zu einer tragischen Liebesgeschichte. Für fast jeden Zuschauer ist also etwas dabei, nur die Handlung bliebt stellenweise ein wenig an der Oberfläche. Zwischendurch drängt sich schon die simple Frage auf, wieso niemand – außer einem eng vertrauten Mönch und ihrem Liebhaber Gerold – den so feminin wirkenden „Bruder Johannes“ durchschaut.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Hörfilmfassung für Sehbehinderte, Audiokommentar, Making of, Bio- und Filmografien
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (14. Woche 2010).