Die Kinder sind tot

Film: Die Kinder sind tot
Länge:
81 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Aelrun Goette
Darsteller:
Daniela, Jesse, Rosemarie, Jesse, Angela K.
Genre:
Dokumentation , Politischer Film
Land:
Deutschland, 2003
Im Sommer 1999 verdursten in Frankfurt an der Oder zwei kleine Jungen. Ihre damals 23jährige Mutter Daniela J. hatte sie 14 Tage in ihrer Neubauwohnung allein zurückgelassen. Der Dokumentarfilm "Die Kinder sind tot" versucht herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. Wer trägt die Schuld am Tot der Kinder? Die Filmemacherin Aelrun Goette zeigt die Umgebung in der die Kinder und auch schon deren Mutter aufwuchsen. Das trostlose Plattenbauviertel Neuberesinchen am Rande von Frankfurt Oder. Goette interviewt Daniela J., deren Mutter, Nachbarn, das Jugendamt, den Bestatter. Dabei erlangt der Zuschauer einen Einblick in das Umfeld Danielas, die herrschende Atmosphäre im Wohngebiet und über die Menschen die sie umgaben. Vieles wirkt zerrissen, trostlos und lieblos.

Daniela J. wird nicht als das Kinder mordende Monster dargestellt, vielmehr findet eine langsame aber intensive Annäherung an sie, den gescheiterten Menschen, statt. Dem Zuschauer wird so gezeigt, dass nicht eine einzelne Person versagt hat. Erst die Summe der verschiedenen ineinander greifenden Ereignisse ermöglichten ein trauriges Resultat: den Tod der Kinder. Leicht verdaulich ist der Film nicht; er fordert vielmehr dazu auf, sich intensiv mit eigenen schnell gefassten Urteilen auseinander zu setzen. Der Zustand, dass Menschen in ihrer sozialen Umgebung kontinuierlich weg schauen und weg hören wird beleuchtet und dabei wird die Frage nach gesellschaftlicher Verantwortung aufgeworfen. Am Ende lassen sich die Ursachen der stattgefundenen Tragödie besser nachvollziehen. Was bleibt ist Trauer jedoch auch eine Art von Verständnis und vor allem das Bedürfnis, darüber zu sprechen.

Aelrun Goettes hat für ihren bewegenden Film mehrere Auszeichnungen bekommen: Baden-Württembergischer Dokumentarfilmpreis 2003; Nyon 2003, Visions du Réel: Prix Regards Neufs; Deutscher Filmpreis 2004 für den besten Dokumentarfilm.

Das DVD-Zusatzmaterial beinhaltet ein aufschlussreiches 23 Min. Interview mit Aelrun Goette, das ihre Beweggründe diesen Film zu drehen und ihre Meinung zu dem Geschehenen dar legt.

DVD-Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch

MB

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDabsolut Medien

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2004).