Die innere Sicherheit

Die 15-jährige Jeanne lebt mit ihren Eltern im Underground. Ihre Mutter Clara und ihr Vater Hans sind oberflächlich durch und durch angepasste Menschen. Doch der Schein trügt. Hinter der Fassade der Durchschnittsbürger verbergen sich Ex-RAF-Terroristen. Total abgebrannt und stets auf der Flucht führen sie ein Schattendasein. Während Jeanne sich nach einem ganz normalen Leben als Teenager sehnt, verlangen ihre Eltern Selbstdisziplin und Zurückgezogenheit. Doch die totale Abschottung gegen die Außenwelt wird brüchig, als Jeanne sich verliebt. Eine Beziehung aufzubauen bedeutet, jemand zu vertrauen und ihm seine Geheimnisse zu offenbaren. Was für Jeanne eine natürliche Reaktion ist, hat für Clara und Hans fatale Folgen.
Unter dem Schlagwort "Die innere Sicherheit" sagten die Staatsorgane einst der RAF den Kampf an. Bespitzelung und Kontrolle üben hier aber die Terroristen selber aus. Ihre Tochter Jeanne hat nicht die kleinsten Freiräume, geschweige denn eine eigene Wahl. Unentrinnbar ist sie an ihre Eltern gekettet, deren kompromissloser Kampf um ihre Ideale sich gegen die Tochter kehrt. Christian Petzold wirft einen symbolträchtigen Blick auf die Spätausläufer der RAF und erzeugt eine Atmosphäre von Erstarrung, Bedrohung und Rückzug.