Die Haut, in der ich wohne

Film: Die Haut, in der ich wohne
Länge:
117 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Pedro Almodóvar
Darsteller:
Antonio Banderas, Marisa Paredes, Elena Anaya, Jan Cornet, Eduard Fernández
Genre:
Thriller , Drama
Land:
Spanien, 2011
Roberto Ledgard ist ein berühmter und reicher Schönheitschirurg, aber ihn plagt eine traumatische Vergangenheit. Vor Jahren verbrannte die Haut seiner geliebten Frau bei einem Autounfall, die daraufhin Selbstmord beging. Auch seine Tochter erlitt ein schreckliches Schicksal, sie wurde nach einer Vergewaltigung verrückt. Ledgard geht nun ganz in seinen Forschungen nach der perfekten Kunsthaut auf. Zurückgezogen lebt er in seiner Luxusvilla, nur seine geheimnisvolle Haushälterin Marilia darf dort ein und ausgehen. Im Keller versteckt der verrückte Wissenschaftler jedoch das Objekt seiner Begierde: Die perfekte, von ihm geschaffene Frau, die er Vera nennt und die seiner Frau erschreckend ähnlich sieht. Doch wer ist dieses seltsame Wesen in Wirklichkeit? Erst spät führt die Spur auf einen verschwundenen Menschen und schreckliche Ereignisse in der Vergangenheit.

Der spanische Meisterregisseur Almodóvar konnte sich schon in früheren Filmen (Mala Educacion, Volver – Zurückkehren) für das klassische Thrillergenre begeistern, allerdings mit der ihm eigenen Kunstbesessenheit und dem lustvollen Spiel mit Zitaten und Klischees. Inhaltlich dreht es sich eigentlich immer um Geschlechtsidentitäten, Obsessionen und Grenzüberschreitungen. Sein neuer, durchaus irritierender Regiestreich basiert auf dem französischen Bestsellerroman „Mygale“ von Thierry Jonquet aus dem Jahr 1984. Almodóvar selbst hat das Drehbuch geschrieben und den schrillen Stoff irgendwo zwischen Thriller, Melodram, Schauermärchen und künstlerischer Reflektion angesiedelt. Antonio Banderas verkörpert den überspannten „Mad Scientist“ seltsam zurückgenommen und mit Mut zur kühlen Perversion. Dabei spielt sich der Horror interessanterweise vor allem in der Phantasie der Zuschauer und im Innenleben der einsamen Protagonisten ab, weniger auf der Bildebene. Beeindruckend an diesem verwirrenden und mit überraschenden Wendungen aufwartenden Film ist, dass es am Ende in all dem unterkühlten Schrecken Hoffnung und Menschlichkeit gibt. Es ist sicher kein Zufall, dass sich die künstlich erschaffene Frau in ihrer Gefangenschaft mit Kunst zu beschäftigen beginnt und das Zitat: „Die Kunst ist die Garantie für menschliche Gesundheit“ an die Wand schreibt. Ebenso darf an dieser Stelle verraten werden, dass Menschlichkeit die einzige Garantie für wahres Glück ist, was Almodóvar hier einmal mehr beeindruckend und kunstvoll in einer grotesken Geschichte verpackt erzählt.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Spanisch
DVD-Extras: Making of, B-Roll, Behind the Scenes, Interviews, Trailer

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10. Woche 2012).