Die Frau in Schwarz

Arthur Kipps wäre lieber in London bei seinem kleinen Sohn geblieben, den er seit dem Tod der Mutter allein erzieht. Aber sein Chef schickt ihn in ein winziges Küstenstädtchen, um den Nachlass einer verstorbenen Klientin zu regeln. Als Arthur dort eintrifft, ist er verblüfft darüber, wie offensichtlich die Einwohner bemüht sind, ihn wieder los zu werden. Nur der Grundbesitzer Mr. Daily heißt ihn willkommen und fährt ihn über das Marschland zum Besitz der Verstorbenen, der bei Flut wie eine Insel vor der Küste liegt. In dem verwinkelten, finsteren Herrenhaus dauert es nicht lange, bis Arthur einer gespenstischen Erscheinung begegnet. Die schwarz gekleidete Frau, die ihm auf den Gängen und im Park des Anwesens erscheint, scheint die Schwester der Verstorbenen zu sein - und der Grund, warum die verängstigten Einwohner dem Anwalt so ablehnend gegenüber stehen.

Über „Die Frau in Schwarz“, deren Handlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, ist viel geschrieben worden und oft ging es dabei um die Frage, ob Daniel Radcliffe im Film gelingt, was er am Theater bereits geschafft hat: den übermächtigen „Harry Potter“ hinter sich zu lassen. Regisseur James Watkins, bekannt für härtere Horrorschocker wie „Eden Lake“, macht es Radcliffe nicht schwer, eine eigene Persönlichkeit zu entfalten. Die Inszenierung setzt auf angenehm altmodische Schaueratmosphäre mit einigen sehr zeitgemäßen Effekten und lässt den Darstellern genügend Raum. Ein schöner Film, der nicht unbedingt eine neue Ebene des Gruselns entdeckt, aber vertraute Welten der Angst noch einmal gekonnt und stimmig auf die Leinwand und den Bildschirm bringt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Albert Schwarzer