Die dunkle Seite des Mondes
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Urs ist wohl genau das, was man einen Erfolgsmenschen nennen würde: Als Wirtschaftsanwalt verdient er super, fährt ein dickes Auto, hat eine Nobelwohnung über den Dächern der Stadt und eine wundervolle Frau. Aber ist er glücklich? Nicht wirklich. Das wird ihm schmerzhaft bewusst, nachdem sich ein von ihm geschickt ausmanövrierter Verhandlungspartner direkt vor seinen Augen das Leben nimmt. Geplagt von Schuldgefühlen sieht Urs seine Glitzerwelt plötzlich mit anderen Augen und ihm wird bewusst, dass er die letzten Jahre wie betäubt durchs Leben gegangen ist. Als er dann die lockere Lucille kennenlernt, schmeißt er kurzerhand alles über den Haufen – trennt sich von seiner Frau und plant den Komplettausstieg aus dem Beruf. Da ist nur noch die eine Fusion von zwei großen Pharmakonzernen, die er auf den Weg bringen muss, dann kann er sich guten Gewissens verabschieden. Alles scheint zu funktionieren … Doch nach einem spontanen Pilztrip zusammen mit Lucille ist Urs plötzlich nicht mehr derselbe. Das Halluzinogen scheint eine böse Seite in ihm erweckt zu haben, er tut Dinge, die er vorher nie getan hätte. Es zermartert ihn, denn das ist sicherlich nicht der Mensch, der er nun sein möchte. Er verliert einfach mehr und mehr die Kontrolle …
Es ist ja schon ein wenig gruselig, wie gut sich Moritz Bleibtreu (Quellen des Lebens, Der Baader Meinhof Komplex Lammbock, Das Experiment) hier in maßgeschneiderten Anzügen und mit eiskaltem Geschäftsgebaren macht. In „Die dunkle Seite des Mondes“ füllt er die von Martin Suter in seinem gleichnamigen Roman geschaffene Rolle des Spitzenanwalts in der Lebenskrise perfekt aus. Man ist erleichtert, als er sich plötzlich von der so makellosen Welt der Reichen und Schönen distanziert und die kleinen Dinge wiederentdeckt. Aber nur wenig später gehen einem die Folgen des kleinen Drogentrips gnadenlos unter die Haut: wie er aus Genervtheit der Katze seiner Freundin das Genick bricht, wie er sich nach einem tödlichen Unfall, den er selbst mit provoziert hat, einfach aus dem Staub macht. Und Schlimmeres. Es ist vielleicht gerade deswegen so hart und auch beängstigend, weil man weiß, dass er in Wirklichkeit gar nicht so ist – dass etwas von diesem Schlechten in jedem von uns steckt. Da wirkt es fast schon beruhigend, dass auch „Die dunkle Seite des Mondes“ immer noch jemanden bereithält, der dem Ganzen einen draufsetzt – der einem vor Augen hält, was wirklich böse und leider gleichzeitig so fest in unserer Realität verankert ist. Das mag im Film vielleicht etwas überspitzt sein, aber es hallt trotzdem eine ganze Weile nach.
Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA
DVD Extras: Interviews, Trailer
Blu-ray Extras: Interviews, Trailer
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Anbieter
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