Die Bücherdiebin
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Deutschland 1938. Wenige Monate vor Beginn des Zweiten Weltkriegs ist die elfjährige Liesel mit ihrem jüngeren Bruder auf dem Weg zu einer Adoptivfamilie, bei der die Geschwister fortan unterkommen sollen. Doch dann stirbt ihr Bruder plötzlich auf der Reise – und Liesel ist bei den fremden Erwachsenen, zu denen ihre Mutter sie geschickt hat, vollkommen auf sich allein gestellt. Vor allem mit der mürrischen Rosa hat Liesel zunächst große Schwierigkeiten. Rosas Mann Hans hingegen erweist sich zum Glück als liebenswerter und verständnisvoller Verbündeter, der Liesel sogar das Lesen beibringt. Als der Krieg schließlich ausbricht, gehen Hans und Rosa das Wagnis ein, den jüdischen Flüchtling Max in ihrem Keller zu verstecken. Liesel mag den Jungen, der wie sie gerne liest und ihr zeigt, welche Kraft in Büchern liegen kann. Doch immer wieder durchsuchen deutsche Soldaten willkürlich Häuser und bringen damit Liesels neue Familie in Gefahr. Und dann soll auch noch ihr Freund Rudi eingezogen werden.
Die berühmte Romanvorlage von Markus Zusak zeichnet sich durch eine überaus ungewöhnliche, fantastische Perspektive aus. Niemand geringeres als der Tod ist es, der Liesels Geschichte erzählt. Der Film von Brian Parcival versucht unbeholfen, dies gelegentlich aufzugreifen, stellt aber über den Großteil der Handlung hinweg schließlich doch die Sichtweise von Liesel in den Mittelpunkt und betont diese auch durch die Kameraführung immer wieder. Da die Verfilmung sich so ganz auf ihre Seite schlägt, verzichtet Parcival auf geschichtliche Hintergrundinformationen. Bedeutende Ereignisse wie die Bücherverbrennung oder die Reichspogromnacht werden zwar gestreift, aber nicht näher erklärt. Das macht die Orientierung schwer, wenn man kein Vorwissen besitzt. Was der Film jedoch gut vermittelt, ist das stetige Gefühl der Bedrohung und die Allgegenwart des Todes zu jener Zeit. Aber letztlich wirkt der Film doch angesichts seines ernsten Themas zu weichgespült und glatt und hat zudem über den Zweiten Weltkrieg nichts Neues zu erzählen.
DVD Extras: Entfallene Szenen, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Trailer, Featurettes
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Anbieter
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