Die Braut

Am 12. Juli 1788 überbringt die 23-jährige Christiane Vulpius einen Brief an den gefeierten Dichter und Vertrauten des Herzogs von Weimar Johann Wolfgang Goethe. Der bereits betagte Geheimrat verfällt der expressiven Sinnlichkeit der jungen Plebejerin. Das Paar wird zu einer leibhaftigen Provokation für die Weimarer Provinzgesellschaft. 28 Jahre lang muss sich insbesondere Christiane Vulpius Intrigen und Verleumdungen erwehren, die aus Neid und Vorurteilen erwachsen. Der Film nimmt den Blick Christianes ein, die sich als Liebende an der Seite des großen Dichters durchaus zu behaupten weiß.
Egon Günther deutet in seinem sorgsam ausgestatteten und eindrucksvoll fotografierten Kostümfilm mehr an, als er zeigt. Sein Anspruch ist es nicht, die Biografie der Weimarer Größen ausgewogen darzustellen, sondern ihm geht es um eine Liebesgeschichte in einer dem Paar feindlich gesinnten Umwelt. Dabei führt er seine Schauspieler, insbesondere Veronica Ferres, zu bemerkenswerter Ausdrucksstärke.