Die Band von nebenan

Eine kleine ägyptische Polizeikapelle fliegt zur Eröffnung eines Kulturzentrums nach Israel. Entgegen ihrer Erwartung werden die Musiker aber nicht am Flughafen abgeholt, sondern müssen sehen, wie sie den Weg in die kleine Stadt bewältigen. Dummerweise scheint es mehrere Orte mit dem gleichen oder einem sehr ähnlichen Namen zu geben, denn nach stundenlanger Busreise stellt sich schnell heraus, dass sie im falschen Ort gelandet sind. In diesem Nest gibt es kein Kulturzentrum, es gibt an diesem Tag auch keinen Bus mehr, es gibt nichts. Glücklicherweise kommt der Orchesterleiter mit der Inhaberin des kleinen Imbisses ins Gespräch, die prompt private Übernachtungsmöglichkeiten für die Musiker organisiert. So kommen die verfeindeten Nationalitäten unfreiwillig, aber intensiv in Kontakt miteinander.

„Die Band von nebenan“ ist eine ganz feine kleine Komödie, die mit sanften Tönen und intensiver Nähe zu ihren Protagonisten politische Konstellationen als absurd entlarvt. Regisseur Eran Kolirin muss sich gar nicht anstrengen, diese Botschaft zu vermitteln, die genaue Beobachtung und Inszenierung kleiner Alltagsgeschichten zwischen den Ägyptern und Israelis ist aufschlussreich genug. Und dabei kann man als Zuschauer auch noch schmunzeln und hat schnell Sympathie für die unterschiedlichsten Typen egal welcher Herkunft entwickelt. Ein liebenswerter Film, der deutlich mehr als die bislang 120.000 Zuschauer im Kino verdient hätte.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Arabisch, Hebräisch
Untertitel: Deutsch

Gabi Brandt