Der wunderbare Garten der Bella Brown

Bella Brown ist ein Findelkind. Ausgesetzt vor einem Waisenhaus in einer stürmischen Gewitternacht, sind ihr auch als junge Erwachsene alle Naturgewalten ein Graus. Ihr Leben hat sich die schüchterne Bibliothekarin sehr gut organisiert. Alles soll in „geordneten Bahnen“ verlaufen. Denn damit, so glaubt sie, kann sie ihre Ängste am besten in den Griff bekommen. Die Schimpftiraden ihrer Chefin in der Bibliothek erträgt sie geduldig und freut sich, in ihrem kleinen Zuhause Ruhe zu finden, um an ihrem Kinderbuch weiterzuarbeiten. Doch dann platzen fast zur gleichen Zeit drei Männer in ihr Leben: der grantige Nachbar Alfie, der sie beim Vermieter anschwärzt, weil sie den Garten rund um ihr Haus nicht in Ordnung hält. Dessen Koch Vernon, der sich alleine um seine Zwillingstöchter kümmert und Billy. Bily, ein chaotische Erfinder, ist von Bellas Wissen über Bücher beeindruckt und beide verlieben sich ineinander.

Dieser Spielfilm ist das zweite Werk von Regisseur Simon Aboud, der seinen Blick auf drei völlig gegensätzliche Außenseiter richtet, die in einer Art Zweckgemeinschaft wunderbar miteinander auskommen. Dabei stellt er zunächst Bella in den Mittelpunkt, beschreibt ihren Lebensstil ausführlich, aber auch ihre Wirkung auf andere. Auch bemüht sich der Film um Erklärungen für das Verhalten aller seiner Hauptfiguren. Die Konstellation ist spannend, die Charaktere frisch und im Zusammenspiel der wunderbaren Schauspielriege entstehen unerwartete und humorvolle Situationen. Auch wenn der Film der Produktion Die fabelhafte Welt der Amelie nacheifert, so wirkt er über weite Strecken sehr konstruiert und durchschaubar. Eine eher künstlich erzeugte, märchenhafte Welt entsteht um Bella herum, in der es ihr gelingt, über sich selbst hinauszuwachsen. Schade nur, dass dies bildlich selten überzeugend eingefangen ist. Zu viel Weichzeichner, zu hölzerne Dialoge, zu künstliche Wettereffekte und all das passt miunter gar nicht zu dem, was die Handelnden aktuell herausfordert und umtreibt. Wer jedoch Spaß hat an schrägen Figuren und ungewöhnlichen Lebensgeschichten, der wird den Film dennoch mögen. Schlussendlich ist er ein schönes Plädoyer dafür, im Kleinen die Überraschungen des Lebens zu entdecken und in der Unterschiedlichkeit die Chance für Freundschaft und Vertrauen zu entdecken.

DVD Extras: Interviews, Trailer