Der Wert des Menschen
Der 51-jährige Thierry Taugourdeau ist seit 20 Monaten arbeitslos. Seine finanziellen Reserven sind aufgebraucht, doch Frau und behinderter Sohn müssen weiter versorgt werden. Als gelernter Maschinist hat Thierry in seinem Alter auf dem Arbeitsmarkt keine großen Chancen mehr. Auch zahllose Bewerbungen und verschiedene Fortbildungsmaßnahmen führen nicht zum gewünschten Erfolg. Daher stimmt Thierry zu, bei seinem ehemaligen Arbeitgeber fortan für weniger Lohn als Sicherheitsmann in einem Supermarkt zu arbeiten. Moralische Skrupel stellen sich ein, als er nicht nur die Kunden und mögliche Ladendiebe im Auge behalten, sondern auch die Angestellten bespitzeln soll. Sollten sie bei kleineren Vergehen erwischt werden, droht ihnen die fristlose Kündigung, denn eigentlich will der Arbeitgeber die Belegschaft reduzieren.
Das französische Sozialdrama über einen älteren Arbeitslosen, der von der Gesellschaft in Stich gelassen wird und zunehmend in die Resignation und Depression rutscht, schaffte es 2015 sogar in den Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes und kam in Frankreich unter dem treffenderen Titel „Das Gesetz des Marktes“ in die Kinos. Die Kritik lobte vor allem die Leistungen des Hauptdarstellers Vincent Lindon, der die menschliche Seite dieser Tragödie auf sehr subtile Weise verkörpert. Dafür wurde er in Cannes mit dem Preis als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Auch in filmischer Hinsicht vermag der beinahe dokumentarisch wirkende Spielfilm zu überzeugen, zumal das tragische Geschehen nicht aus einer dramaturgisch überhöhten Perspektive gefilmt wurde, sondern aus der beobachtenden, geradezu nüchternen Distanz heraus. Fast alle Szenen spielen in geschlossenen Räumen und die Kameraeinstellungen unterstützen die klaustrophobische Enge und Ausweglosigkeit, in der sich Thierry befindet. Sein Schicksal steht stellvertretend für das von tausenden anderen, wobei unverkennbar ist, dass sich die Solidargemeinschaft, von der zahlreiche französische Spielfilme noch vor wenigen Jahren erzählten, zurzeit offenbar auf dem Rückzug befindet. Stattdessen treten Bevormundung, Erniedrigung, Desinteresse und Egoismus in den Vordergrund. Dafür steht besonders die Szene mit einer Bankberaterin, die Thierry den nötigen Kredit verweigert und ihm stattdessen den Abschluss einer Sterbeversicherung vorschlägt.
DVD Extras: Trailer, Bildergalerie
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 16:9
Sprachen: Deutsch/Französisch
Untertitel: Deutsch
Anbieter
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