Der Rote Baron

Länge:
124 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Nikolai Müllerschön
Darsteller:
Matthias Schweighöfer, Lena Headey, Joseph Fiennes, Til Schweiger, Axel Prahl u. a.
Genre:
(Anti-)Kriegsfilm , Drama , Love Story
Land:
Deutschland, 2006-2008
Mit einer Ehrenbezeugung beginnt die Geschichte des Barons Manfred von Richthofen. Im Tiefflug saust der Pilot im ersten Weltkrieg über einen Friedhof, um einen Kranz für seinen getöteten Gegner zentimetergenau auf dem Grab abzuwerfen. Der blutjunge Pilot befehligt eine deutsche Fliegerstaffel. Er pflegt mit seinen adeligen Kameraden einen extravaganten Lebensstil. Sein Erkennungsmerkmal ist eine knallrote Focker, die den Gegner das Fürchten lehren soll. Von Richthofen ist ein Genie am Steuerknüppel und sieht den Wettstreit der Kampfflieger von der sportlichen Seite, bis ihn Krankenschwester Käte eines Besseren belehrt. Sie öffnet ihm die Augen für die Grausamkeiten des Krieges. Plötzlich will der Baron nicht mehr hinnehmen, dass seine Erfolge von der Militärführung propagandistisch ausgeschlachtet werden.
Klingt da etwa Kritik an Politik und Militär an? Nein, - denn dazu ist Nikolai Müllerschöns Version des Roten Barons zu läppisch. Sie strickt an der Legende vom integren Helden der Lüfte. Zum „Fliegerass“ wurde er schon im Kaiserreich hochstilisiert. Die Nazis schlossen sich dem an. Nun erscheint von Richthofen obendrein moralisch geadelt durch einen naiven Film, der es mit der Historie nicht sehr genau nimmt. Könnte man doch nur so unschuldig träumen wie Peanuts-Hund Snoopy, der sich - wenn er die Augen schließt - zum Ritter im Doppeldecker verwandelt, mit Fliegerbrille und rotem Schal in wilden Kapriolen durch die Luft wirbelnd bis ihn die triste Realität seiner Hundehütte wieder einholt. Was weiß ein kleiner Hund schon vom Krieg!
Müllerschön dagegen hätte es besser wissen können. Doch er verfängt sich heillos im Gestrüpp der Mythen und betet eine zweifelhafte Kultfigur an. Die Truppe des nassforschen Barons inszeniert er als illustre Boy-Group des vorherigen Jahrhunderts. Ihr „Frontmann“ - ein Jung-Siegfried, der sich, durch die Liebe geläutert, selbstzerstörerisch in sein letztes Gefecht stürzt. Der echte Baron steigerte sich in Wahrheit in einen Vernichtungswahn, der sich gnadenlos gegen seine Feinde richtete. Müllerschön verfälscht und beschönigt. Eine romantische Liaison mit einer Krankenschwester hat es nicht gegeben. Im Kino ist der verkitschte Film abgestürzt wie ein Jagdflieger nach einem Volltreffer. Zu schwach sind Drehbuch und Regie. Da helfen weder computergenerierte Luftkampfszenen noch prominente Besetzung. Damit steht fest: Der Rote Baron taugt nur für den Cartoon.
DVD-Bildformat: 1:2,35;16:9
Ton: Dolby Digital
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch. für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Audiokommentar, Trailer, Making of, Entfallene Szenen, Outtakes
Klingt da etwa Kritik an Politik und Militär an? Nein, - denn dazu ist Nikolai Müllerschöns Version des Roten Barons zu läppisch. Sie strickt an der Legende vom integren Helden der Lüfte. Zum „Fliegerass“ wurde er schon im Kaiserreich hochstilisiert. Die Nazis schlossen sich dem an. Nun erscheint von Richthofen obendrein moralisch geadelt durch einen naiven Film, der es mit der Historie nicht sehr genau nimmt. Könnte man doch nur so unschuldig träumen wie Peanuts-Hund Snoopy, der sich - wenn er die Augen schließt - zum Ritter im Doppeldecker verwandelt, mit Fliegerbrille und rotem Schal in wilden Kapriolen durch die Luft wirbelnd bis ihn die triste Realität seiner Hundehütte wieder einholt. Was weiß ein kleiner Hund schon vom Krieg!
Müllerschön dagegen hätte es besser wissen können. Doch er verfängt sich heillos im Gestrüpp der Mythen und betet eine zweifelhafte Kultfigur an. Die Truppe des nassforschen Barons inszeniert er als illustre Boy-Group des vorherigen Jahrhunderts. Ihr „Frontmann“ - ein Jung-Siegfried, der sich, durch die Liebe geläutert, selbstzerstörerisch in sein letztes Gefecht stürzt. Der echte Baron steigerte sich in Wahrheit in einen Vernichtungswahn, der sich gnadenlos gegen seine Feinde richtete. Müllerschön verfälscht und beschönigt. Eine romantische Liaison mit einer Krankenschwester hat es nicht gegeben. Im Kino ist der verkitschte Film abgestürzt wie ein Jagdflieger nach einem Volltreffer. Zu schwach sind Drehbuch und Regie. Da helfen weder computergenerierte Luftkampfszenen noch prominente Besetzung. Damit steht fest: Der Rote Baron taugt nur für den Cartoon.
DVD-Bildformat: 1:2,35;16:9
Ton: Dolby Digital
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch. für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Audiokommentar, Trailer, Making of, Entfallene Szenen, Outtakes
Christian Exner
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDWarner
Kauf-DVDWarner
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (34. Woche 2008).