Der Millionenbetrüger

Es ist eine dieser unglaublichen, aber wahren Betrügergeschichten, die dem Film zugrunde liegt: Hans-Peter Streit, der als Fürsorger bei der Vormundschaftsbehörde arbeitet, gerät über eine teure Arztrechnung und eine teure Geliebte in finanzielle Nöte und beginnt, als Anlageberater Dr. Claudius Alder in wohlhabenden Kreisen Geld einzusammeln. Er verspricht höchste Renditen und sammelt im Lauf der Jahre bei ebenso geldgierigen wie gutgläubigen Menschen mehr als 11 Millionen Franken ein. Einen Großteil benötigt er, um den Anlegern Zinsen zu zahlen, aber er versorgt sich auch selbst mit Autos, einem Haus, Eigentumswohnungen und als großzügiger Liebhaber verschiedenster Frauen. Bis er irgendwann auffliegt.

Im Gefängnis hat Hans-Peter Streit gemeinsam mit dem Autor Philipp Probst das Buch „Ich, der Millionenbetrüger Dr. Alder“ geschrieben, das jetzt in einer Neuauflage unter dem Titel „Der Fürsorger“ wieder veröffentlicht wurde. Lutz Konermann hat die Geschichte, die in den Siebziger und Achtziger Jahren spielt, 2009 verfilmt. Ein Film über Schein und Sein und darüber, wie Leichtgläubigkeit dem Betrüger in die Hände spielt. Der echte Hans-Peter Streit hat inzwischen 11 Jahre Haftstrafe abgesessen und führt wieder ein ganz normales bürgerliches Leben. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie unstet dieser Mann immer auf der Suche nach Liebe und Anerkennung ist, gleichzeitig seinen Einfallsreichtum, seinen Charme und sein Improvisationstalent, sich im Moment etwas auszudenken, was auch noch glaubwürdig scheint. Im Gerichtsverfahren wird deutlich, dass ein Großteil der Gelder, die Anleger ihm anvertraut haben, Schwarzgeld war. So spielte der Millionenbetrüger mit Steuerbetrügern...

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Schwyzerisch
DVD-Extras: Trailer, Bildergalerie

Gabi Brandt