Der Fluss war einst ein Mensch (OmU)

Film: Der Fluss war einst ein Mensch (OmU)
Länge:
83 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Jan Zabeil
Darsteller:
Alexander Fehling, Sariqo Sakega, Obusentswe Dreamar Manyima
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2011
Ein junger deutscher Schauspieler reist durch Afrika. Namenlos und ziellos. In den Weiten des Okavango-Deltas in Botswana trifft er auf einen alten Fischer, der ihn mitnimmt auf seine tägliche Tour in einem kleinen Holzboot. Am nächtlichen Lagerfeuer dann ein Gespräch über die Mythen seines Landes und den unvorstellbaren Beruf des fremden Deutschen. Am nächsten Morgen ist der Alte tot. Völlig auf sich allein gestellt irrt der junge Mann nun durch das Labyrinth des Flussdeltas. Hier steht er der wilden Natur hilflos gegenüber und umgeben von Klängen und Tiergeräusche verirrt er sich in nackter Panik immer mehr in der Wildnis. Auch ein winziges Dorf mitten im Nirgendwo bringt keine Hilfe. Denn es ist der Sohn des Fischers, auf den der orientierungslose Mann hier trifft und der sich nun vor dem Geist des Vaters fürchtet. Und so nimmt die Reise ins Ungewisse eine ungeahnte Wendung. Eine existentielle Erfahrung, die den jungen Mann noch lange verfolgen wird.

Dieses außergewöhnliche Langfilmdebüt kam durch eine enge Zusammenarbeit von Regisseur und Hauptdarsteller zustande. Jan Zabeil reiste aus familiären Gründen selbst oft in die Region, in der er seine Handlung angesiedelt hat und Alexander Fehling gewann er alsbald, der sich enthusiastisch in das Filmabenteuer mit ungewissem Ausgang stürzte. Ohne festes Drehbuch schickten Zabeil und Fehling ihren Helden auf diesen alptraumhaften Trip. Jenseits von westlichen Erklärungsversuchen behält der afrikanische Kontinent sein Geheimnis und seine Mythen und bekommt so eine Autonomie zugesprochen, die es selten im westlichen Kino zu sehen gab. Durch die unmittelbare Bildsprache, das ausgezeichnete Sounddesign und die Präsenz des Hauptdarstellers wird die verstörende Erfahrung des jungen Mannes sinnlich nachvollziehbar. Fremde Legenden und der nackte Überlebenskampf in der Wildnis mischen sich zu einem faszinierend radikalen Filmerlebnis. Gleichzeitig besticht der Film durch seine nüchterne Offenheit und einen dokumentarischen Blick, da er nicht erklären will, was aus europäisch-westlicher Sicht nicht zu verstehen ist. Auf nachfolgende Projekte des jungen Regisseurs darf man gespannt sein.

DVD-Bildformat: 16:9
Sprache: Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch
DVD-Extras: Making of, Interview, Trailer

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13. Woche 2013).