Demon - Dibbuk

Film: Demon - Dibbuk
Länge:
90 Minuten (Blu-ray: 94 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Marcin Wrona
Darsteller:
Itay Tiran (Piotr), Agnieszka Zulewska (Zaneta), Andrzej Grabowski (Zanetas Vater), Tomasz Schuchardt (Jasny), Katarzyna Gniewkowska (Zofia)
Genre:
Horror , Drama
Land:
Polen, Israel, 2015

Große Familienfeiern laufen im Film selten ohne Probleme oder Eskalationen ab. Bestes Beispiel für diese These ist das preisgekrönte Drama „Das Fest“, in dem während einer Geburtstagsparty schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den Gastgeber erhoben werden. Einen ungeplanten Verlauf nimmt auch die Hochzeit in Marcin Wronas Spukgeschichte „Demon – Dibbuk“, die eine Legende aus dem jüdischen Volksglauben aufgreift. Für die Trauung mit seiner Verlobten Zaneta kehrt der in England aufgewachsene Piotr in seine polnische Heimat zurück, wo sich die beiden in einem alten Gehöft niederlassen wollen, das sie von den Eltern der Braut geschenkt bekommen. Kurz nach seiner Ankunft entdeckt der junge Mann auf dem Grundstück des Anwesens menschliche Knochen, lässt sich von diesem Fund die Laune jedoch nicht verderben. Im Verlauf der alkoholgetränkten Feierlichkeiten sieht der Bräutigam immer wieder eine geisterhafte Erscheinung und legt plötzlich ein unheimliches Verhalten an den Tag.

Schon in den ersten Szenen erzeugt der Regisseur, der sich kurz nach der Premiere von „Demon – Dibbuk“ das Leben nahm, eine bedrückende Atmosphäre. Die Bilder seines auf einem Theaterstück basierenden Schauerdramas sind ausgewaschen, und das provinzielle Setting, in das es Zanetas zukünftigen Gatten verschlägt, wirkt mit seinen leeren Straßen ausgesprochen trostlos. Das Gefühl des Unbehagens verfestigt sich erst recht mit der Entdeckung der Knochenreste, die eine überweltliche Kraft freizusetzen scheint. Explizite Schockeffekte, die im Horrorgenre gang und gäbe sind, vermeidet Wrona konsequent, schafft es aber dennoch, den Betrachter punktuell zu verstören. Vor allem mit einer Tanzsequenz, in der Piotr die Kontrolle über seinen Körper verliert, was die umherwirbelnden Kamera treffend zum Ausdruck bringt. Hauptdarsteller Itay Tiran spielt hier mit vollem Einsatz und kehrt die Besessenheit nach außen, die den Protagonisten übermannt. In den sorgsam dosierten Grusel, den der eigenwillige Film verströmt, mischen sich regelmäßig humoristische Einlagen, da Piotrs Schwiegereltern, besorgt über ihr Ansehen, auf absurde Weise die festliche Stimmung aufrechterhalten wollen. Ein Verdrängungsmechanismus, der die Grundthematik von „Demon – Dibbuk“ ironisch spiegelt. Immerhin erzählt Wrona in seiner letzten Regiearbeit auch von der jüdischen Kultur in Polen, die durch den Holocaust vernichtet wurde. Die schmerzvolle Vergangenheit wird von den Menschen ausgeblendet, kehrt in Form des ausgegrabenen Totengeistes jedoch mit aller Macht zurück.


Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Polnisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Trailer

Blu-ray Extras: Trailer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Polnisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch

Anbieter

Verleih-Blu-rayDonau Film

Verleih-DVDDonau Film

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (41. Woche 2016).