Das schönste Paar
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Ein glückliches Paar im Urlaub: Liv und Malte genießen sich und ihr Leben. Doch dann dringen drei Jugendliche, die ihnen vom Strand gefolgt sind, in ihre Wohnung ein, bedrängen und bedrohen die beiden und der Anführer vergewaltigt schließlich die junge Frau. Nach Hause zurückgekehrt, versucht Liv das traumatische Erlebnis mit Hilfe einer Therapeutin zu verarbeiten, die beiden engagierten Lehrer unterstützen sich gegenseitig und sind für den/die jeweils andere da. Doch dann sieht Malte zufällig den Vergewaltiger mit einer Freundin. Wie besessen versucht er, ihm zu folgen, scheitert, lauert ihm auf, folgt ihm wieder und kommt ihm immer ein Stückchen näher. Wut und Rachegelüste brechen in Malte wieder auf. Die mittlerweile zwei Jahre zurückliegende Vergewaltigung ist wieder präsent mit all den Ohnmachtsgefühlen, die Malte in der Folge dazu gebracht haben, intensiv Boxsport zu betreiben. Gegenüber Liv verliert er zunächst kein Wort darüber, dass er dem Peiniger auf der Spur ist. Doch Liv registriert sehr wohl, dass Malte verändert ist.
Regisseur Sven Taddicken erzählt eine sehr persönliche, eine intime Geschichte. Vor dem verstörenden Hintergrund der Vergewaltigung kämpft das junge Paar um seine Liebe und gegen den Verlust von Vertrauen, Geborgenheit und Sicherheit. Und muss auch erleben, wie schnell die mühsam erreichten Fortschritte wieder in Gefahr geraten können. Unspektakulär und respektvoll in Szene gesetzt berührt, bewegt und beschäftigt der Film den Zuschauer weit über den Abspann hinaus. Wo bleibt nach einer solch grausamen Tat die Gerechtigkeit, fragt man sich und kann den aufwallenden Zorn und die Rachegelüste von Malte nachempfinden angesichts der Ohnmacht von Polizei und Justiz. Luise Heyer wurde für ihre Rolle als Liv für den Deutschen Filmpreis nominiert und der Film konnte im letzten Jahr beim Filmfest Hamburg den Produzentenpreis für den Besten Deutschen Kinofilm gewinnen.
Gabi Brandt
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch