Das kalte Herz
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Wilhelm Hauff (1802-1827) schrieb seine Erzählung „Das kalte Herz“ vor dem literarischen Hintergrund der Romantik und der beginnenden Industrialisierung vor fast 200 Jahren zusammen mit drei weiteren Märchen, die in die Rahmenhandlung „Das Wirtshaus im Spessart“ eingebunden sind. Das Märchen wurde schon mehrfach verfilmt, wobei die DEFA-Verfilmung von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1950 besondere Anerkennung fand und bis heute zu den Klassikern des Märchenfilms zählt. Johannes Naber musste sich in seiner Neuverfilmung daher etwas Besonderes einfallen lassen, um gegen dieses mächtige Filmerbe zu bestehen.
Die Geschichte selbst ist weitgehend bekannt und eine Mischung aus der literarischen Vorlage und Verhoevens Film, der bereits die Beziehung zwischen dem mittellosen Köhlerjungen Peter und Lisbeth, der Tochter eines wohlhabenden Glasmachers, in den Mittelpunkt stellte. Um ebenfalls reich zu werden und die Erlaubnis für die Heirat mit Lisbeth zu erhalten, geht Peter einen Pakt mit dem teuflischen Holländer-Michel ein, der Peters Herz gegen ein Herz aus Stein tauscht. Kalt und herzlos geworden, hat Peter daraufhin den gewünschten Erfolg, verliert dadurch allerdings Lisbeth. Um sie zurückzugewinnen, muss Peter um sein altes Herz kämpfen.
Naber hat in seinem dritten Spielfilm nach „Der Albaner“ und „Zeit der Kannibalen“ das Mystische und Märchenhafte der parabelhaften Erzählung mit modernster Tricktechnik herausgearbeitet. Zugleich aktualisierte er den universellen Stoff und brachte seine fundamentale Gesellschaftskritik etwa gegenüber Profitgier, Egoismus und ungebremstem Kapitalismus zum Ausdruck. Dabei bedient er sich großer Kinobilder und zahlreicher visueller Anleihen aus ganz verschiedenen Kulturen, etwa in der Körperbemalung von Naturvölkern und der Tätowierung der Gesichter. Einen Schwarzwald, wie ihn der Regisseur zeigt, hat es also nie gegeben. Gerade durch diesen weitgehenden Verzicht auf historisch exakte Rekonstruktion vermag der Film zu faszinieren und über die ungewohnte Perspektive vielleicht auch neue Erkenntnisse zu ermöglichen. Eine Märchenverfilmung also, die ganz neue Impulse gibt und mit den weitgehend harmlosen Märchenserien der öffentlich-rechtlichen Sender nichts am Hut hat. Die FSK-Freigabe ab 12 Jahren ist zugleich ein deutlicher Hinweis, dass dieser Film nicht für Kinder gemacht ist, sondern sich an Jugendliche und Erwachsene richtet.
Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Deutsch dts HD 2.0/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Dt. f. Hörg.
DVD Extras: Entfallene Szenen, Featurettes, Interviews, Musikvideo, Trailer
Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes, Interviews, Musikvideo, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0/Dt. f. Sehg.
Untertitel: Dt. f. Hörg.
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