Das große Geheimnis
Worum es in „Das große Geheimnis“ geht:
Die Niederlande, im Sommer 1943: Tuur und Lambert sind etwa 10 Jahre alt, seit Kindesbeinen eng befreundet und leben in einem kleinen Dorf in Süd-Limburg nahe der belgischen Grenze. Eines Tages spielen die beiden mal wieder Krieg im Wald, doch als sie nach Hause zurückkehren, hat sich alles verändert. Die deutsche Besatzungsmacht ist ins Dorf eingerückt und hat alle Schweine der Bauern konfisziert. Einige der Bewohner kollaborieren mit den Deutschen, darunter auch der Bürgermeister, Lamberts Vater. Andere sympathisieren mit dem Widerstand, darunter die Eltern von Tuur. Doch erst, als mit Maartje eine neue Mitschülerin in die Klasse kommt, droht die Freundschaft der beiden zu zerbrechen. Denn nur Tuur gewinnt das Vertrauen des Mädchens, das in Wirklichkeit Tamar Katz heißt und eine Jüdin ist. In seiner Eifersucht erzählt Lambert dem Vater, dass Maartje ein kleines Ferkel versteckt hält. Erst als das Mädchen daraufhin deportiert wird, erkennt er seinen schweren Fehler und setzt alles daran, wenigstens das Vertrauen seines Freundes wieder zu gewinnen.
Ob „Das große Geheimnis“ sehenswert ist?
Der Film von Dennis Bots basiert auf einem Roman des niederländischen Autors Jacques Vriens und erzählt seine Geschichte über den Wert von Freundschaft in politisch turbulenten Zeiten, aber auch über Verrat, Misstrauen und Vertrauen ganz aus der Perspektive der beiden Freunde. Das dient gleichermaßen dem Spannungsaufbau wie der Konstruktion einer authentischen Atmosphäre von Unsicherheit und Unwissen. Denn selbstverständlich erfahren die Jungen von den Erwachsenen kaum etwas über die Motivationen der Eltern, sich der deutschen Besatzungsmacht bzw. dem Widerstand gegen die Deutschen anzuschließen, sie werden einfach nicht ernst genommen. Als die beiden herausfinden, dass sich in einer Höhle unweit des Dorfes ein Mensch versteckt hat, reagieren Tuurs Eltern nur mit einem klaren Verbot, diese Höhle weiter zu erforschen. Am Ende ist es gerade diese Höhle, die der ganzen Familie das Leben rettet. Sichtlich bemüht, einem jungen Publikum nicht zu viel zuzumuten, werden die Schrecken des Krieges oft nur angedeutet, etwa durch ein Flugzeugwrack oder einen nächtlichen Luftangriff, den alle unbeschadet im Luftschutzkeller überstehen. Der kindlichen Perspektive mag es auch geschuldet sein, dass das offene Ende mit der Flucht fast schon märchenhafte Züge trägt. Gleichwohl gelingt es dem Film dank sorgfältiger Ausstattung, überzeugenden Darstellern und opulenten Bildern, das Publikum zu fesseln und auf subtile Weise die zerstörerische Kraft eines jeden Krieges zu vermitteln, der Beziehungen zerstört, die Heimat und manchmal auch das Leben nimmt.
DVD Extras: Making of, Trailer
Blu-ray Extras: Making of, Trailer
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Niederländisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch