Counter Investigation

Nur ein paar Stunden sollte der Einsatz dauern. Danach würde der Polizist Richard Malinowski mit seiner neunjährigen Tochter Emilie die versprochene Fahrradtour machen. Als Richard jedoch wieder nach Hause kommt, ist Emilie tot. Sie wurde im nahe liegenden Wald vergewaltigt und ermordet. Schon nach kurzer Zeit präsentieren die Ermittler den ersten Verdächtigen. Daniel Eckmann, ein unscheinbarer Mann ohne besondere Vergangenheit, wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Aus seiner Zelle beginnt er, unzählige Briefe an Richard zu schreiben, in denen er seine Unschuld beteuert. Irritiert liest Richard die Zeilen und fast schließlich einen Entschluss.

Der englische Titel führt auf eine falsche Spur. Hinter „Counter Investigation“ verbirgt sich kein US-Thriller vom Reißbrett, sondern ein stilsicherer Polizeifilm aus Frankreich. Franck Mancuso erzählt in seinem Debütfilm von einem Psychoduell zweier Männer, das zumeist über eine große Distanz ausgetragen wird. Obwohl der Zuschauer sowohl den Polizisten als auch den vermeintlichen Mörder kennen lernt, bleiben die beiden dennoch fremd und entziehen sich einer vorschnellen Urteilsbildung. Die moralische Gratwanderung zwischen „Gut“ und „Böse“ verdichtet sich zudem in der stimmungsvollen Inszenierung der präzisen und konzentrierten Geschichte. Mancuso verzichtet auf spektakuläre Effekte und setzt stattdessen auf die Kraft der Ruhe, die die Themen Schuld, Rache und Vergebung noch eindringlicher wirken lässt.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

Stefan Stiletto