Cotton Mary

Indien 1954: Eine englische Lady bekommt ihr zweites Kind. Cotton Mary, eine ältere englisch-indische Krankenschwester kümmert sich intensiv um Mutter und Baby und macht sich unentbehrlich, indem sie heimlich eine Amme für das schwache Neugeborene organisiert. Als Mutter und Baby nach Hause entlassen werden, scheint es der Lady unvorstellbar, ohne Mary zu gehen. Sie engagiert sie als Dienstbotin. Der langjährige Hausdiener Abraham hat schon bald unter der herrischen Mary zu leiden, auch die größere Tochter Theresa mag die Babypflegerin nicht besonders, nur die Lady lässt sich über lange Zeit von der intriganten Dienerin blenden, die nicht davor zurückschreckt, in der Vorratskammer des englischen Hauses zuzugreifen oder sich im Kleiderschrank ihrer Herrin zu bedienen.

Das gediegene Historiendrama ist zwar sorgfältig ausgestattet, bietet aber wenig Spannung und leidet vor allem an der Zeichnung der zentralen Titelfigur, die als verlogen, hinterhältig und gehässig charakterisiert ist und somit zur Identifikation nicht taugt. Ein passender Konterpart, der für ein Spannungsverhältnis sorgen könnte, fehlt. Vermutlich sind dies auch die Gründe, weshalb der Film hier zu Lande nicht in die Kinos kam, sondern erst jetzt als Videopremiere erscheint.