Cora Unashamed

Iowa, 1916. Josie, die kleine Tochter der jungen Cora, stirbt überraschend an einer Krankheit. Die verzweifelte Frau findet nach einer Zeit der Trauer Trost in Josies Spielkameradin Jessie, der Tochter der weißen Herrschaft, bei der Cora als Haushälterin arbeitet. Zwischen der Farbigen und dem Mädchen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft - umso mehr, als Jessies Mutter Lizbeth, eine verbitterte und verständnislose Frau, keine Beziehung zu ihrer Tochter findet. Jahre später wird Jessie von einem jungen Mann, den sie aufrichtig liebt, schwanger. Ihre Mutter zwingt sie zur Abtreibung. Nur Cora erkennt, mit welch krankhafter Konsequenz Lizbeth das Leben des jungen Mädchens zerstört.
Nach der Kurzgeschichte von Langston Hughes ist unter der Regie von Deborah M. Pratt ein sehr gepflegter Film entstanden, der mit Atmosphäre und guten Darsteller-Leistungen aufwartet. Regina Taylor als Cora vermittelt in ruhigem, konzentriertem Spiel den Wandel und die Kraft ihrer Gefühle. Leider sind die Personen insgesamt zu eindimensional angelegt, als dass wirkliche Anteilnahme entstehen könnte. So erschöpft sich "Cora Unashamed" in einem unterhaltsam-melancholischen Bilderbogen, der weit von der Realität und wirklichen Emotionen entfernt ist. Wer etwa die ZDF-Verfilmungen von Hedwig Courts-Mahlers Romanen liebt, wird trotzdem mit dieser Video-Premiere auf seine Kosten kommen.