City of Life and Death – Das Nanjing Massaker
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Länge:
132 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Lu Chuan
Darsteller:
Ye Liu, Yuanyuan Gao, Hideo Nakaizumi, John Paisley, Beverly Peckous u. a.
Genre:
Drama , Historienfilm , (Anti-)Kriegsfilm , DVD-Premiere
Land:
China, Hongkong, 2009
Bis heute nach über 70 Jahren belasten die Vorfälle in Nanjing, der damaligen Hauptstadt Chinas, die Beziehungen zwischen China und Japan: 1937 drang die japanische kaiserliche Armee auf das chinesische Festland vor und eroberte in einer Art Blitzkrieg die Stadt Nanjing. Binnen weniger Tage wurden mit äußerster Brutalität fast 300.000 Zivilisten und unbewaffnete Soldaten abgeschlachtet und Abertausende von Frauen vergewaltigt. Noch Schlimmeres konnte damals der deutsche Fabrikant "John Rabe" verhindern, dem es unter dem Schutz von Nazi-Deutschland als Verbündetem Japans gelang, eine Schutzzone einzurichten. Der deutsche Filmemacher Florian Gallenberger hat diesem Mann, der durch sein beherztes Eingreifen vielen Menschen das Leben retten konnte, 2009 ein filmisches Denkmal gesetzt. Nun hat sich auch ein chinesischer Regisseur, der 38jährige Lu Chuan, der zuvor mehrere Jahre an einer Militärakademie studiert hat, an das brisante Thema gewagt. Es ist historisch zwar verbürgt, in seiner Interpretation aber, wie es zu den schweren Ausschreitungen der japanischen Truppen kommen konnte, immer noch umstritten. Der Film handelt im ersten, etwas kürzeren Teil in konventioneller Kriegsfilmdramaturgie von der Eroberung der Stadt, der Massenexekutionen folgen. Der zweite Teil spielt eine Woche später, als es bereits zur Errichtung der Schutzzone kam, die brutalen Morde und Vergewaltigungen aber nicht aufhören wollen. Sie werden im Film zwar nicht bis ins Unerträgliche nachinszeniert, aber doch so detailreich angedeutet, dass sie ihre Wirkung auf die Zuschauer nicht verfehlen.
Lu Chuan hat versucht, in seinem ganz in Schwarzweiß gedrehten und daher fast dokumentarisch wirkenden Film die Perspektiven beider Kriegsparteien aufzuzeigen. Er schildert nicht nur das Leid und den Widerstand der einheimischen Bevölkerung, sondern porträtiert exemplarisch auch einige Japaner, die selbst unter den von der eigenen Armee verübten Gräueltaten litten und daran zerbrachen. Diese differenzierte Sichtweise hat ihm in China vor allem unter Veteranen nicht nur Sympathien eingetragen. Die internationale Presse dagegen zeigte sich von dem Film schwer beeindruckt und beim Filmfestival von San Sebastian 2009 wurde er auch für die Beste Regie und Kamera ausgezeichnet. Im Unterschied zu Gallenbergers Film wird John Rabe übrigens nicht als Held, sondern als gebrechlicher Greis gezeigt, der sich unter Tränen und nahezu bedingungslos den Forderungen der kaiserlichen Armee Japans beugt. Vermutlich liegt die Wahrheit, insofern es eine solche in einer derartigen Extremsituation überhaupt geben kann, irgendwo zwischen beiden Filmen. Die wahren Helden mit echter Zivilcourage, aber auch einige Verräter finden sich unter den Chinesen und ein Junge, der damals Unvorstellbares überstanden hat und heute noch lebt, wird zum Hoffnungsträger für eine Nation, für die das Nanjing-Massaker ein vergleichbares Trauma bedeutete, wie einige Jahre später Katyn für die Polen oder Stalingrad für die Russen und die Deutschen.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Mandarin
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Trailer, Bildergalerie
Lu Chuan hat versucht, in seinem ganz in Schwarzweiß gedrehten und daher fast dokumentarisch wirkenden Film die Perspektiven beider Kriegsparteien aufzuzeigen. Er schildert nicht nur das Leid und den Widerstand der einheimischen Bevölkerung, sondern porträtiert exemplarisch auch einige Japaner, die selbst unter den von der eigenen Armee verübten Gräueltaten litten und daran zerbrachen. Diese differenzierte Sichtweise hat ihm in China vor allem unter Veteranen nicht nur Sympathien eingetragen. Die internationale Presse dagegen zeigte sich von dem Film schwer beeindruckt und beim Filmfestival von San Sebastian 2009 wurde er auch für die Beste Regie und Kamera ausgezeichnet. Im Unterschied zu Gallenbergers Film wird John Rabe übrigens nicht als Held, sondern als gebrechlicher Greis gezeigt, der sich unter Tränen und nahezu bedingungslos den Forderungen der kaiserlichen Armee Japans beugt. Vermutlich liegt die Wahrheit, insofern es eine solche in einer derartigen Extremsituation überhaupt geben kann, irgendwo zwischen beiden Filmen. Die wahren Helden mit echter Zivilcourage, aber auch einige Verräter finden sich unter den Chinesen und ein Junge, der damals Unvorstellbares überstanden hat und heute noch lebt, wird zum Hoffnungsträger für eine Nation, für die das Nanjing-Massaker ein vergleichbares Trauma bedeutete, wie einige Jahre später Katyn für die Polen oder Stalingrad für die Russen und die Deutschen.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Mandarin
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Trailer, Bildergalerie
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-Blu-rayKSM
Verleih-DVDKSM
Kauf-DVDKSM
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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (35. Woche 2010).