Chaos

Die schöne Saori hat einen ganz speziellen Auftrag für den Handwerker Ibura: Der junge Mann soll sie entführen. Nur zum Schein natürlich. Saori will ihrem Ehemann eins auswischen. Weil Ibura knapp bei Kasse ist, willigt er ein – obwohl er kein gutes Gefühl bei der Sache hat. Saori versteckt sich in der Wohnung einer verreisten Freundin. Damit die Polizei später keinen Verdacht schöpft, besteht Ibura darauf, sie zu fesseln und sich so zu verhalten, wie es ein echter Gangster tun würde. Soweit so gut. Ibura lässt die Gefangene allein, um die Übergabe des Lösegeldes zu organsieren. Als er zurückkehrt, ist Saori tot, offensichtlich erschlagen. Das Telefon klingelt und ein Mann fordert den geschockten Kidnapper auf, die Leiche im Wald zu begraben – sonst wird der Anrufer Ibura den Mord in die Schuhe schieben. Dem jungen Mann bleibt nichts übrig, als zu gehorchen. Er hofft, damit aus dem Schneider zu sein. Aber ein paar Tage später sieht er auf der Straße Saori – die Frau, die er begraben hat!

Hideo Nataka ist der Regisseur des Kult-Schockers „Ring“. Mit „Chaos“ hat er einen lupenreinen Psychothriller gedreht, der sich bis zum Schluss nicht in die Karten schauen lässt. Nakata würfelt wie Quentin Tarantino in „Pulp Fiction“ seine Story in der Zeit durcheinander. Das erfordert ein bisschen Aufmerksamkeit, belohnt den Zuschauer aber reichlich: Wie der Held der Geschichte fühlt man sich ins Chaos der Ereignisse hineingezogen, greift nach jedem Strohhalm, der Aufklärung verspricht. Dabei deckt der Film nicht nur immer neue Zusammenhänge, sondern auch immer neue Seiten seiner Personen auf. Ein Thriller, der ohne grobe Effekte seine Spannung und seine Versprechen hält. Fast unnötig zu sagen, dass Hollywood gerade an einem Remake arbeitet. Robert De Niro soll Saoris Ehemann spielen.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Der Filmtitel liegt seit August 2005 auch in einer „Special Edition“ vor.
Gesamtlaufzeit dieser Ausgabe beträgt 103 Min.

Albert Schwarzer