Chanson der Liebe

Ismaël und Julie sind ein Paar, das sich aneinander aufreibt. Seit etwa einem Monat teilen sie ihr Leben und ihr Bett mit Alice, einer Arbeitskollegin von Ismaël. Julie ist mit der Situation nicht glücklich, ändert aber auch nichts daran. Als sie unerwartet durch einen Herzinfarkt stirbt, ändert sich Ismaëls Leben komplett. Weder Alice noch Julies Familie können ihn erreichen. Es gelingt erst Erwann, einem Schüler, mit dessen Bruder Alice ein kurzes Verhältnis eingeht, Ismaël ins Leben zurückzuholen und ihn an die Liebe zu erinnern.

"Les Chansons d'Amour" ist ein avangardistisches Musical, das teils an den frühen Stil von François Ozon, teils an alte Filme von Jean-Luc Godard denken lässt. Die "Menage ? Trois" und das "Coming Out" sind Stationen von Ismaëls Selbstfindung und der Weg zur Selbsterkenntnis führt für ihn über den Verlust seiner Liebe. Paris, die Stadt der Liebe, ist dabei nicht farbenfroh, sondern trist-grau und melancholisch. Bei Regen und in der Dunkelheit kommen die Menschen ihren persönlichen Wahrheiten am nächsten. Dem Zuschauer verlangt der Film eine große Portion cineastisches Interesse ab, denn die Erzählweise ist phasenweise sehr langatmig. Die Komposition der Bilder und der dreigeteilte dramaturgische Aufbau sind dabei durchaus faszinierend, die Figuren bleiben allerdings überwiegend flach und der Einsatz der Chansons von Alex Beaupain ist selten überraschend.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Sprache: Französisch
Untertitel: Deutsch

Rotraut Greune