Caracas, eine Liebe

Film: Caracas, eine Liebe
Länge:
93 Minuten (Blu-ray: 108 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Lorenzo Vigas
Darsteller:
Alfredo Castro (Armando), Luis Silva (Elder), Jericó Montilla (Amelia), Catherina Cardozo (Maria), Marcos Moreno (Manuel), Jorge Luis Bosque (Fernando)
Genre:
Land:
Venezuela, Mexiko, 2015

Mit seinem Spielfilmdebüt „Caracas, eine Liebe“ legt der Venezolaner Lorenzo Vigas ein leises, aber ungemein kraftvolles Drama vor, das eine ambivalente Beziehung zwischen zwei grundverschiedenen Männern in den Blick nimmt.

Einer von ihnen ist der knapp 50-jährige Armando. Ein wohlhabender Zahntechniker, der in den ärmeren Viertel der venezolanischen Hauptstadt regelmäßig nach Straßenjungen Ausschau hält. Gegen Bezahlung nimmt er die Jugendlichen mit in seine sorgsam aufgeräumte Wohnung, wo er sich selbst befriedigt, während er aus sicherer Distanz ihren nackten Rücken und ihren halb entblößten Po betrachtet. Auch der Kleinkriminelle Elder begleitet ihn nach Hause, folgt allerdings nicht den Anweisungen seines Gönners, sondern schlägt Armando nieder und beklaut ihn. Trotz dieser äußerst schmerzhaften Erfahrung stellt der Zahntechniker dem impulsiven jungen Mann weiter nach und schafft es irgendwann sogar, sein Vertrauen zu gewinnen. Gleichzeitig ist er aber nicht bereit, sich voll und ganz auf Elder und dessen aufkeimende Gefühle einzulassen.

Nähe und Abweisung liegen in „Caracas, eine Liebe“ dicht beieinander, was den in Venedig mit dem Goldenen Löwen prämierten Film erfreulich unberechenbar macht. Einerseits sehnt sich Armando unübersehbar nach Zuneigung. Wie sonst ist es zu erklären, dass er sich beinahe obsessiv auf den Straßen von Caracas herumtreibt. Andererseits scheint er echte Intimität zu verabscheuen. Eine eindeutige Erklärung für sein höchst widersprüchliches Verhalten liefert Lorenzo Vigas nicht, deutet allerdings eine problematische Beziehung zu seinem Vater an. Obwohl die beiden Hauptfiguren nicht gerade leicht zu fassen sind, entfaltet das Drama mit der Zeit eine enorme emotionale Kraft. Statt große Worte zu schwingen, verleihen Alfredo Castro und Laiendarsteller Luis Silva dem eigentlich wenig glaubwürdigen Verhältnis der ungleichen Protagonisten durch intensive Blicke und kleine Gesten eine nicht für möglich gehaltene Authentizität. Bemerkenswerterweise fängt der Debütregisseur das unberechenbare Spiel mit den Gefühlen eher nüchtern, fast schon dokumentarisch ein und verzichtet bis zum abrupt-erschütternden Finale auf eine musikalische Untermalung. Im Zentrum steht in jeder Szene der genau beobachtende Blick auf die Figuren, an deren Beispiel der Film ganz nebenbei auch etwas über die in Venezuela stark verbreitete Homophobie und die Ausbeutung der ärmeren Schichten erzählt. Ein Debütwerk, das es in jedem Fall verdient, gesehen zu werden!


Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA

Kinotipp Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Spanisch DD 2.0

Untertitel: Deutsch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (46. Woche 2016).