Bunny and the Bull

Stephen Turnbull hat seine Wohnung seit einem Jahr nicht mehr verlassen. Genauer gesagt: seit seiner Rückkehr von einer Europareise mit seinem Kumpel Bunny, der mit der Reise Stephens Liebeskummer lindern und ihn zurück ins Leben bringen wollte. Bunny ist das krasse Gegenteil von Stephen - stets für eine Wette gut, immer auf dem Sprung, keiner Frau abgeneigt und so abenteuerlustig, dass er gern schon mal sein Leben riskiert. Stephen dagegen geht lieber ins Museum, wo es sicher ist und harmlos zugeht. Jetzt stapeln sich in Stephens Wohnung Erinnerungen und Alltagsdinge in langen Regalen voller Pappkartons. Die Wohnungstür bildet eine unüberwindliche Hürde - es wird Zeit, dass Stephen sich den vergangenen Ereignissen stellt.

Britische Filme sind häufig schräg - Paul Kings "Bunny and the Bull" ist da keine Ausnahme. Die erinnerte Reise spielt sich in Stephens Kopf ab, comichafte Hintergründe liefern den passenden Rahmen. Im Zentrum steht die Beziehung der beiden Männer, ihr Verhältnis zu Frauen und zum Leben. Ihre Reise, die wie ein Comedy-Kammerspiel beginnt, wird zunehmend skurriler und dramatischer. Allmählich kommt zum Vorschein, was hinter den Fassaden verborgen war und in der bizarren Welt von Fastfoodketten und Wettbüros verschwand. Inhaltlich und formal lassen sich in Paul Kings Film ein bisschen Monty Python, etwas Wes Anderson, ein wenig "Being John Malkovich" und "Trainspotting" entdecken. Ganz allmählich wird man hineingezogen in die Welt von Stephen, der sich verzweifelt bemüht, ins Leben zurückzufinden. Und hofft mit ihm, dass er die Riegel öffnen und die Tür zum Leben aufstoßen kann.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Trailer

Rotraut Greune