Buffalo Soldiers

Der Kalte Krieg geht zu Ende und die stationierten jungen Soldaten wissen weniger denn je, warum sie fernab der Heimat in Deutschland sind und wie sie ihre Langeweile bekämpfen sollen. Unter Federführung des für die Truppenversorgung zuständigen Soldaten Ray Elwood blühen Schwarzhandel mit gestohlenem Armymaterial und Drogenhandel mit selbst hergestelltem Kokain. Ein neuer „Spieß“ mit mehrjähriger Vietnamerfahrung hat nur Verachtung für diese Soldaten übrig, die nie wirklich gekämpft haben. Besonders hat er es auf Elwood abgesehen, zumal dieser sich in seine Tochter verliebt hat. Ausgebildet um zu kämpfen, schaffen sich die Soldaten nun ihren eigenen Krieg. – Was M.A.S.H. für den Vietnamkrieg, ist BUFFALO SOLDIERS für in Deutschland stationierte US-Soldaten am Ende des Kalten Krieges. Mit amerikanischer Starbesetzung hat der australische Regisseur Gregor Jordan an Originalschauplätzen in Deutschland eine bitterböse Militärsatire gedreht, die sich an Zynismus und brillantem schwarzem Humor kaum überbieten lässt. Auf dem schmalen Grat zwischen Abneigung und Sympathie agierend, schaffen es die als kriminell oder unfähig charakterisierten Hauptfiguren dennoch, Interesse für sich und ihre ganz unterschiedlichen Motive zu wecken. Eine weitere Stärke des Films liegt in seinem amüsanten Gegenentwurf zu zahlreichen patriotischen Hollywoodproduktionen, in denen sich das Militär in Kriegssituationen behaupten muss. Was aber macht das Militär in Friedenszeiten?

Holger Twele