Bridget Jones' Baby

Zwölf Jahre nach den Beziehungskatastrophen von Bridget Jones und dem steifen und leicht snobistischen Mark Darcey ist Bridget immer noch Single. Ihre Karriere als TV-Produzentin hat ihren Zenit erreicht und die Fettnäpfchen, in die sie schon immer so gern trat, stehen nach wie vor an jeder Ecke bereit. Auf der Beerdigung ihres Ex-Bosses Daniel Cleaver, der ihr Leben in den ersten beiden Filmen ziemlich auf Trab brachte, trifft Bridget den mittlerweile verheirateten Mark wieder und damit kommen alte Träume und Erinnerungen hoch. Ihre Kollegin Miranda möchte Bridget gern auf andere Gedanken bringen und schleppt sie zu einem Open Air Festival mit, auf dem sie volltrunken im Zelt des amerikanischen Internet-Millionärs Jack Quandt landet. Zwar weiß sie nach der heißen Nacht nicht, mit wem sie sie verbracht hat, aber wenigstens scheint das Liebesleben wieder etwas mehr in Schwung zu kommen. Wenig später, nach einem Fest alter Freunde, verbringt sie die Nacht in den Armen von Mark.

Der Schwangerschaftstest, den sie bald darauf macht, ist positiv und Bridget weiß nicht, wer von den beiden attraktiven Männern der Vater des Kindes ist. Jack Quandt, der überraschend in ihrer TV-Sendung auftaucht, ist beglückt, die unbekannte Schöne wiederzusehen. Aber auch Mark, der sich gerade scheiden lässt, ist an Bridget wieder interessiert. Bald wissen beide Männer, dass sie ein Kind bekommt, vom anderen potentiellen Vater wissen sie allerdings nicht. Dass so eine heimliche Dreiecksbeziehung auf Dauer stressig ist, ist für Bridget zwar nichts Neues, Entscheidungen aber waren, ehrlich gesagt, noch nie ihre Stärke.

Bridget Jones zeichnet sich auch im dritten Teil durch liebenswerte Schusseligkeit, naive Offenherzigkeit, leicht alberne Peinlichkeiten und romantische Fantasien aus. Diese Eigenschaften machen sie sehr reizvoll, verletzlich und charmant. Vor allem aber ermöglichen sie dem weiblichen Publikum ein hohes Maß an Identifikation und Mitgefühl. Renée Zellweger meistert die Gratwanderung, die ihre Heldin immer wieder an die seltsamsten Abgründe der Peinlichkeit führt, auch im dritten Film großartig und souverän, und sie hat mit der snobistisch-aristokratischen Ausstrahlung von Colin Firth und der leger-charmanten Jungenhaftigkeit von Patrick Dempsey wieder zwei ebenbürtige Schauspielerkollegen an der Seite. Auch die Nebenrollen sind gewohnt gut besetzt, darunter Emma Thompson als säuerliche Frauenärztin, die Bridget Jones zuliebe das Wechselspiel mit den beiden Vätern mitspielt.

Wie bereits beim ersten Film führt Sharon Maguire Regie und beweist dabei ihr Händchen für tolles Timing und grandiose Übergänge. Die episodenhafte Erzählweise der Vorgängerfilme mit dem tagebuchartigen Kommentar der Hauptfigur erhöht auch dieses Mal die Selbstironie der Handlung und die Kamera geht gewohnt gezielt dahin, wo es weh tut, ohne dort allzu lange zu verweilen. Mit pointierten Dialogen und bissigen Seitenhieben bekommt die Gesellschaft ihr Fett ab, der Film wartet aber auch mit klassisch-witzig-albernem Slapstick auf, wie er sich gern in Filmen mit Schwangerschaften und Geburt findet. Insgesamt ist „Bridget Jones‘ Baby“ eine stimmige Komödie, die weibliche DVD-Abende bestimmt höchst vergnüglich bereichert.

Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Alternative und entfallene Szenen, Making of, Featurettes

Blu-ray Extras: Alternative und entfallene Szenen, Making of, Featurettes

Rotraut Greune