Bridge of Spies - Der Unterhändler
In erfolgreichen Filmen geht es oft um besondere Menschen – oder um einfache Menschen, die Besonderes leisten. Star-Regisseur Steven Spielberg („Catch Me If You Can“, „Minority Report“) erzählt in „Bridge of Spies“ die Geschichte eines kleinen Versicherungsanwalts, der in den politischen Grabenkämpfen des Kalten Krieges einfach mal das Richtige tut: Menschlichkeit beweisen.
Es ist das New York der 1960er-Jahre: Der Kalte Krieg zerrt an den Nerven, die Angst vor den Sowjets wird an allen Ecken aufgebauscht und die große Gefahr eines Atomschlags schwebt in der Luft. Die politische und gesellschaftliche Stimmung ist somit bereits angeheizt, als der Maler Rudolph Abel verhaftet und der Spionage angeklagt wird. Im Grunde ist er bereits zum Tode verurteilt, trotzdem stellt ihm der Staat einen Pflichtverteidiger: den Versicherungsanwalt Richard Donovan. Und entgegen allen Erwartungen stellt der noch einmal alles auf den Kopf. Denn Donovan ist es egal, ob Abel schuldig ist oder nicht – mit Schrecken beobachtet er, wie an sämtlichen Stellen das Rechtssystem gebeugt wird, um den Spion möglichst schnell auf dem elektrischen Stuhl zu sehen. Darin sieht er das Grundgesetz gefährdet, die wichtigste Säule der USA. Auf ihr ruht alles, was alle als Amerikaner miteina- ander verbindet. Deswegen kämpft Donovan für Abel und damit auch für Gerechtigkeit und Menschlichkeit – ungeachtet des Hasses, der ihm überall dafür entgegenschlägt. Mit dem Argument, dass Abel gut als Joker zu gebrauchen wäre, falls einmal ein Amerikaner in feindliche Hände gerät, schafft er es, den Mann vor dem Tod zu bewahren. Und tatsächlich trifft sein Szenario schon wenig später ein: Der amerikanische Spionagepilot Francis Gary Powers stürzt über Russland ab und landet dort im Gefängnis. Auf einmal steht Donovan mitten auf dem politischen Parkett und soll als ziviler Unterhändler den Gefangenenaustausch in die Wege leiten. Eine Aufgabe, die dem kleinen Anwalt alles abverlangt.
Es ist wohl nicht weiter verwunderlich, dass Spielberg nach vielen Erfolgen auch bei „Bridge of Spies“ auf Tom Hanks („Forrest Gump“, „Road to Perdition“, „Terminal“) als Hauptdarsteller setzt. Der mehrfache Oscar-Preisträger zählt zu den besten Charakterdarstellern, die Hollywood zu bieten hat, und diesen Ruf bestätigt er auch in diesem Film mit einer beeindruckenden Leichtigkeit. Wie bei seiner Figur Richard Donovan geht es hier nicht um Anerkennung, sondern einfach nur darum, eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Dabei zeigt Hanks auf grandiose Weise, wie Donovan mehr und mehr über sich selbst hinauswächst und sich dabei – vermutlich ohne sich wirklich der Gefahren bewusst zu sein – mächtigen Politikern und Institutionen entgegenstellt. Zu sehen ist hier ein einfacher Mann, der sich nicht in eine rein funktionale Rolle drängen lässt und der keine Kompromisse eingeht, wenn er dafür sein ausgeprägtes Moralverständnis über Bord werfen müsste „Bridge of Spies“ ist voll von bewegenden Momenten und wundervollen Dialogen. Dabei läuft zwar manchmal alles ein bisschen zu glatt, aber man spürt, dass in diesem Film jede noch so kleine Handlung genau an der richtigen Stelle sitzt. Das hat Zugkraft und beweist qualitatives Hollywoodkino in Reinform.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts
Sprachen: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 7.1 MA/Französisch dts 5.1/Türkisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Türkisch
DVD Extras: Featurettes
Blu-ray Extras: Featurettes
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch
Anbieter
Verleih-Blu-ray20th Century Fox
Kauf-Blu-ray20th Century Fox
Verleih-DVD20th Century Fox
Kauf-DVD20th Century Fox
Video-on-DemandMaxdome
Video-on-DemandiTunes
Video-on-Demandwuaki tv
Video-on-DemandVideoload
Video-on-DemandSony Entertainment
Video-on-DemandGoogle Play
Video-on-DemandCHILI