Brick

Noch vor zwei Tagen war die Welt des High-School-Schülers Brendan gewissermaßen in Ordnung. Doch dann kam ein Hilferuf seiner Exfreundin Laura und brachte alles durcheinander. Keine 48 Stunden später ist Laura tot und Brendan steckt mitten drin in der Auseinandersetzung einiger gleichaltriger Drogendealer, die irgendetwas mit dem Mord an Laura zu tun haben. Auf der Suche nach Wahrheit trifft Brendan nicht nur auf einige äußerst seltsame Mitschülerinnen, sondern wird auch in den engeren Kreis um den Drogenboss Pin aufgenommen. Ein zweischneidiges, gefährliches Spiel, denn gleichzeitig missbraucht ihn auch der Schuldirektor als Spitzel auf dem Schulhof.

Der Stilwillen des Nachwuchsregisseurs Rian Johnson ist unübersehbar: die Sonne steht ständig tief im sonst so sonnendurchfluteten Kalifornien und taucht hier doch nur alles in kühles Blau und Weiß, die allesamt jugendlichen Protagonisten treten mit Marotten auf, die fast direkt der Schwarzen Serie, den amerikanischen Kriminalfilmen der 1940er und 1950er Jahre, entstammen könnten. Gerade darin jedoch liegt auch das Problem des insgesamt zudem sehr dialoglastigen Plots. Denn irgendwie will man den Schülern ihre Abgeklärtheit und ihren altklugen Zynismus nicht abnehmen. Wenn etwa der Pin mit Frack und Gehstock als größter Dealer der Stadt dargestellt wird, während seine Mutter im Wohnzimmer Saft und Kekse für ihn und seine Freunde bereitstellt, dann verkommt „Brick“ zur Farce. Andererseits macht diese unbedarfte Ernsthaftigkeit, die Johnson seiner Geschichte dennoch beimisst, den Thriller auch interessant: Publikum und Kritik beim Sundance Festival dankten es ihm mit Lobeshymnen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Kinotrailer

Stefan Stiletto