Black Box BRD
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Länge:
101 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Andres Veiel
Darsteller:
Genre:
Dokumentation , Politischer Film
Land:
Deutschland, 2001
Andres Veiel spürt in seiner Dokumentation zwei Personen nach, die beide in der Geschichte des Deutschen Herbstes eine Rolle spielten, die sie mit dem Leben bezahlt haben. Der eine ist Alfred Herrhausen, damals Vorstandsmitglied und Sprecher der Deutschen Bank, der 1989 einem Attentat zum Opfer fiel, zu dem sich die Rote-Armee-Fraktion bekannte. Seine Frau Traudl, seine Freunde und Klassenkameraden tragen ebenso zum Porträt seiner Persönlichkeit bei wie Spitzenmanager der deutschen Wirtschaft und der Deutschen Bank. Herrhausen, einer der mächtigsten Männer der Bundesrepublik, war nicht nur maßgeblich beteiligt an der Fusion von MBB und Daimler Benz, er setzte sich auch für eine Entschuldung der Dritten Welt ein - für die er allerdings keine Mehrheit fand. Als er auch noch Pläne zur Reform der Bank entwarf, meuterten die Manager. Zum Zeitpunkt seines Todes war Alfred Herrhausen ein einsamer Kämpfer, dem in seinem Haus niemand mehr so recht den Rücken stärken wollte.
Parallel dazu ergründet Regisseur und Autor Andres Veiel die persönliche Entwicklung von Wolfgang Grams, der als RAF-Mitglied auf dem Bahnhof in Bad Kleinen erschossen wurde. Sein Bruder, seine Eltern, die alten Wohngemeinschaftsgenossen versuchen seinen Weg vom begabten Geigenschüler zum gewaltbereiten Untergrundkämpfer nachzuzeichnen. Protest gegen den Vietnamkrieg, Häuserbesetzungen und der Kampf für humane Haftbedingungen der politischen Gefangenen kennzeichneten seinen Lebensweg. Doch Wolfgang Grams ging weiter. 1984 tauchte er in den Untergrund ab und wurde seitdem steckbrieflich gesucht.
Ob die beiden porträtierten Personen jemals miteinander zu tun hatten, bleibt offen. Es spielt aber auch keine Rolle, wenn es darauf ankommt, zwei Seiten einer historischen Epoche zu beleuchten und beide möglichst nachvollziehbar zu machen, die Seite der Macht und des Kapitals und die ihrer erbitterten Gegner. So wie dem Zuschauer verständlich wird, wie Alfred Herrhausen zu einem der einflussreichsten Repräsentanten der deutschen Wirtschaft wurde, so wird deutlich, wie sich Wolfgang Grams vom sensiblen Kind zum politischen Kämpfer entwickelte. Dabei lässt der Film viele Fragen offen, aber er versteht es auch, das Interesse für dieses Kapitel deutscher Geschichte über zwei Biografien neu zu beleben. Formal sehr abwechslungsreich gestaltet, mit klassischen Interviews - die sich und ihren Gesprächspartnern mehr Zeit zugestehen als üblich -, hervorragend ausgewählten historischen Dokumenten und Filmaufnahmen aus der damaligen Zeit und aktuell gestalteten Bildern als Illustration bestimmter Stimmungen und Atmosphären. Insgesamt ungemein spannend für alle, die diese Zeit miterlebt haben, interessant sicher auch für politisch interessierte Jugendliche und empfehlenswert allemal für den Geschichtsunterricht.
Parallel dazu ergründet Regisseur und Autor Andres Veiel die persönliche Entwicklung von Wolfgang Grams, der als RAF-Mitglied auf dem Bahnhof in Bad Kleinen erschossen wurde. Sein Bruder, seine Eltern, die alten Wohngemeinschaftsgenossen versuchen seinen Weg vom begabten Geigenschüler zum gewaltbereiten Untergrundkämpfer nachzuzeichnen. Protest gegen den Vietnamkrieg, Häuserbesetzungen und der Kampf für humane Haftbedingungen der politischen Gefangenen kennzeichneten seinen Lebensweg. Doch Wolfgang Grams ging weiter. 1984 tauchte er in den Untergrund ab und wurde seitdem steckbrieflich gesucht.
Ob die beiden porträtierten Personen jemals miteinander zu tun hatten, bleibt offen. Es spielt aber auch keine Rolle, wenn es darauf ankommt, zwei Seiten einer historischen Epoche zu beleuchten und beide möglichst nachvollziehbar zu machen, die Seite der Macht und des Kapitals und die ihrer erbitterten Gegner. So wie dem Zuschauer verständlich wird, wie Alfred Herrhausen zu einem der einflussreichsten Repräsentanten der deutschen Wirtschaft wurde, so wird deutlich, wie sich Wolfgang Grams vom sensiblen Kind zum politischen Kämpfer entwickelte. Dabei lässt der Film viele Fragen offen, aber er versteht es auch, das Interesse für dieses Kapitel deutscher Geschichte über zwei Biografien neu zu beleben. Formal sehr abwechslungsreich gestaltet, mit klassischen Interviews - die sich und ihren Gesprächspartnern mehr Zeit zugestehen als üblich -, hervorragend ausgewählten historischen Dokumenten und Filmaufnahmen aus der damaligen Zeit und aktuell gestalteten Bildern als Illustration bestimmter Stimmungen und Atmosphären. Insgesamt ungemein spannend für alle, die diese Zeit miterlebt haben, interessant sicher auch für politisch interessierte Jugendliche und empfehlenswert allemal für den Geschichtsunterricht.
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Kauf-DVDWarner
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2002).