Before the War – Allegiance

Dank seines mächtigen und einflussreichen Vaters hat der junge Offizier Danny Sefton es geschafft, in eine andere Einheit versetzt zu werden. Nun muss er nicht in den Irakkrieg. Seftons Kameraden nehmen ihm diese Versetzung übel, zumal er sich zuvor bei einem harten Dauereinsatz am Ground Zero nach 9/11 als geradezu idealer Vorgesetzter erwiesen hatte. Für seinen Freund Chris Reyes ist Sefton jedoch die einzige Chance, sich in letzter Minute noch unerlaubt von der Truppe entfernen zu können. Denn er weigert sich, seinen unheilbar an Krebs erkrankten Sohn zurückzulassen, nur weil er mit Abstand der beste Sanitäter der ganzen Einheit ist und im Irak „gebraucht“ wird. Sefton steht nun vor einer schweren Entscheidung: soll er seinem Freund helfen und riskieren, dass er selbst vor ein Kriegsgericht gestellt wird?

Undenkbares darf man sich in den patriotisch geprägten USA von einem zumindest logistisch durch das Militär unterstützten Film nicht erwarten. Denn die Treue zum Vaterland ist und bleibt für einen US-Soldaten oberstes Gebot. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit dieses Invasionskrieges wird nicht einmal am Rande gestreift. Dennoch gelingt es dem kammerspielartig als klassisches Drama inszenierten Film mit eingestreuten Action-Elementen, wenn auch nicht immer logisch nachvollziehbar, bis zum Ende die Spannung über die persönlichen Skrupel und Entscheidungen der Soldaten zu halten. Zumindest im Mittelteil des Films gelingt Regisseur Michael Connors eine tiefer gehende Auseinandersetzung über Treue und Loyalität nicht nur gegenüber dem Vaterland allein, sondern auch gegenüber der eigenen Familie, Freunden und Kameraden. Das ist längst nicht alles, aber deutlich besser als pathetisches Kriegsgeschehen an der Front.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Holger Twele