Babel

Marokko: Statt Ziegen zu hüten experimentieren die beiden Jungs Ahmed und Yussef lieber mit dem vom Vater frisch erstandenen Gewehr. Aus Übermut zielen sie aus weiter Entfernung auf einen Bus mit westlichen Touristen und treffen die Amerikanerin Susan lebensgefährlich. Die unternahm mit ihrem Mann Richard die Reise, um nach einem Schicksalsschlag ihre Ehe zu retten. Zuhause kümmert sich die mexikanische Haushälterin Amelia um Richards und Susans Kinder. Um bei der Hochzeit ihres Sohnes in Mexiko dabei zu sein, nimmt sie die Kleinen einfach mit und bringt sie und sich so in Schwierigkeiten.
Gleichzeitig muss in Tokio die junge gehörlose Chieko den Selbstmord ihrer Mutter verarbeiten. Sie lässt sich durch die Stadt treiben und sucht verzweifelt Kontakt zum anderen Geschlecht.

Mit "Babel" schließt der mexikanische Regisseur Alejandro González I?árritu nach "Amores Perros" und "21 Gramm" seine Trilogie über Gewalt, Tod und menschliche Abgründe ab. Mit den ersten beiden Filmen hat er bereits sein Talent gezeigt, berührende Geschichten bildgewaltig und mit starker Atmosphäre zu erzählen. Auch wenn der Titel "Babel" groß und dramatisch klingt, wird der Film aber nicht kitschig und pathetisch. Vielleicht enttäuscht das groß aufgebaute Erwartungen, für die Geschichten und Figuren ist es aber wunderbar. I?árritu gelingt es, von scheinbar ganz unterschiedlichen Menschen zu erzählen und ihre Geschichten miteinander zu verknüpfen. Zum Teil erschließen sich die Zusammenhänge sehr schnell, manchmal - so bei der japanischen Geschichte - versteht man ihre Anbindung an den Rest erst später. Mit Hilfe starker Darsteller, toller Bilder und gutem Soundtrack zeigt sich beeindruckend, wie verletzlich Menschen sein können, wenn sie die Kontrolle verlieren und einer schwierigen Situation ausgeliefert sind.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Kirsten Loose