Bab’Aziz – Der Tanz des Windes

Film: Bab’Aziz – Der Tanz des Windes
Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Nacer Khemir
Darsteller:
Parviz Shahinkhou, Maryam Hamid, Hossein Panahi, Nessim Khaloul, Mohamed Gra?aa, Maryam Mohaid, Golshifte Farahani
Genre:
Drama , Märchen
Land:
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Iran, Schweiz, Tunesien, Ungarn, 2005
Das kleine Mädchen Ishtar führt ihren blinden Großvater durch den Wüstensand. Aziz möchte am großen Treffen der Derwische teilnehmen. „Und wo geht es nun lang“ fragt seine Enkelin. Aziz weiß es nicht; einfach weiter. Und das – so erklärt er dem Mädchen – ist der einzige Weg, den Treffpunkt zu finden. Die beiden Pilger wandern durch Dünen, Felsendome, Oasen und Ruinenstädte. Sie sind nicht allein unterwegs, immer wieder kreuzen sich ihre Wege mit Menschen auf der Suche, die ihre Geschichten erzählen. Der Mann etwa, der in einen Brunnen stürzte und dabei nicht etwa sein Leben verlor, sondern einen Blick ins Glück erhaschte. Oder der Mann, der mit seiner betörenden Stimme eine schöne Frau gewann – und wieder verlor. All diese Menschen und ihre Geschichten vermitteln Ishtar den Eindruck, dass sie zu einer großen Gemeinschaft von Pilgern gehört, auch wenn ihr manche fremd und sogar ein bisschen beängstigend erscheinen. Und Ishtar begreift, dass Aziz sich auf das Ende seiner Reise – und auf den Beginn einer neuen vorbereitet.

Am meisten verblüfft an „Bab’Aziz“ die Leichtigkeit, mit der Philosophie, Märchen und Humor sich zu einer menschenfreundlichen, warmherzigen Erzählung verbinden. Zunächst reihen sich die Begegnungen und Geschichten wie Perlen auf einer Schnur, doch dann webt Nacer Khemir daraus ein wunderbares Bild vom Leben, von der Suche und vom Glück, nicht alleine zu sein. Das große Verdienst Khemirs ist es, ein Bild von Spiritualität zu zeichnen, das islamistischen und christlichen Fundamentalismus als das ausweist, was sie sind: Ausdruck von Angst und Ignoranz, nicht von Religiösität. „Bab’Aziz“ baut kein falsches Bild von Harmonie auf, sondern erzählt von der Suche danach und von den Wegen, die zu Gott führen: so viele nämlich, wie es Seelen auf der Welt gibt, wie das Motto im Vorspann verrät. Auch wer sich die Frage nach Gott nicht stellt, kann sich gefangen nehmen lassen von der Weisheit und dem Augenzwinkern der Erzählung, von den überwältigenden Wüstenbildern aus Tunesien und dem Iran und nicht zuletzt dem sehr stimmungsvollen Soundtrack.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Persisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: DVD-ROM-Teil, Bildergalerie, Trailer

Frederik Schwarzer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDKinowelt

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2008).