Auf der Suche

Valerie hat von ihrem erwachsenen Sohn Simon seit zwei Wochen kein Lebenszeichen mehr erhalten. Der junge Arzt lebt in Marseille. Zwar hat Valerie mit Simon regelmäßig telefoniert, doch kennt sie sein Leben tatsächlich nur bruchstückhaft. Da sie kein Französisch kann, bittet sie Simons Ex-Freund um Hilfe. Der kommt, aber zunächst nur widerwillig. Denn es scheint gut möglich, dass Simon einfach nur in Urlaub nach Marokko gefahren ist. Doch Valerie hat ein ungutes Gefühl, das sie nicht loswird und beharrlich weitersuchen lässt.

Mit seinem dritten Langfilm "Auf der Suche" widmet sich Jan Krüger, Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien, erneut der Geschichte einer Reise. Diese ist zugleich eine Spurensuche. Glaubwürdig erzählt der Film davon, wie eine Mutter, der der Sohn mittlerweile eigentlich fremd ist, und ein Ex-Partner, mit dem die Beziehung schon länger vorbei ist, versuchen, etwas über das jetzige Leben dieses Menschen herauszufinden und ihm nahezukommen. Schön ist, wie diese beiden sehr unterschiedlichen Suchenden sich dabei erst einmal zusammenraufen müssen. "Auf der Suche" ist am besten, wenn er weniger auf ausführliche Dialoge setzt, sondern auf ausdrucksstarke Bilder und Situationen ohne viele Worte. Ein wenig erinnert der Film dann an Arbeiten der Berliner Schule (insbesondere "Marseille" von Angela Schanelec), ist aber weniger unterkühlt und für den Zuschauer dafür leichter zugänglich.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Mehrsprachig
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Trailer

Kirsten Loose