Atlantic.

Der junge Fischer Fettah führt ein ruhiges Leben an der Küste Marokkos. Wenn er gerade nicht mit seinem Bruder und seinem Vater die Netze auswirft, steigt er auf sein Surfbrett, um gemeinsam mit den europäischen Touristen über die Wellen des Atlantiks zu reiten. Er hat auch einige Freunde gefunden unter den Surfern, doch sie alle bleiben nie lange. Nur er selbst bleibt jedes Mal allein zurück. Dann verliebt er sich in Alexandra, und obwohl sie mit seinem Freund Jan zusammen ist und für ihn unerreichbar scheint, verändert das alles. Sein Leben, wie er es kennt, wird ihm zu eng und der innere Ruf nach Freiheit so stark wie nie. Als das Pärchen abreist, beschließt er, alles hinter sich zu lassen und Alexandra zu folgen. Doch im Gegensatz zu den Europäern kann er nicht einfach in ein Flugzeug steigen. Also packt er nur das Allernötigste in seinen Rucksack, um auf einer gefährlichen Reise allein mit seinem Surfbrett 300 km offene See zu überwinden.

„Atlantic“ ist die Sehnsucht nach einem neuen Leben, der Ruf nach Selbstbestimmung. Für uns Menschen der westlichen Welt heißt das, unsere aufgebaute Existenz aufzugeben und woanders neu anzufangen. Für Andere heißt es, gegen Mauern und Grenzen anzukämpfen. Hier nimmt ein Mensch dieses Wagnis auf sich – nicht weil er verfolgt wird oder weil die Armut an ihm zerrt, sondern einfach weil sein Herz ihm das sagt. Und die Kamera begleitet ihn dabei, um auf besinnliche Weise eine Geschichte über die Bedeutung von Freiheit zu erzählen.

In Zeiten, in denen Millionen von Menschen aus ihrer Heimat flüchten und ihr Leben riskieren, um in Europa neue Hoffnung zu finden, ist „Atlantic“ weniger ein politisches Statement als vielmehr ein menschliches. Denn der Film zeigt etwas, das so manche Diskussion erübrigen würde: Nämlich, dass ein Gefühl manchmal einfach stärker sein kann als nüchterne Gründe. Und warum auch nicht?

DVD Extras: Making-of

Marius Hanke