Armin (OmU)

Armin und sein Vater Ibro reisen von Bosnien nach Kroatien. In der Hauptstadt Zagreb wird ein deutsches Filmprojekt über den Balkankrieg vorbereitet und Armin soll für eine Rolle vorsprechen. Die beiden sind wortkarg und ein bisschen abweisend, wappnen sich aber mit Stolz gegen ihre Unsicherheit. Das Casting scheint für Armin vorbei zu sein, ehe es richtig beginnt: Der Regisseur findet ihn zu alt für die Rolle. Doch Ibro besteht darauf, dass man seinen Sohn wenigstens Akkordeon vorspielen lässt. Die beiden geben nicht auf, denn schließlich haben sie einen Traum. Vor allem aber möchten sie mit ebensoviel Respekt behandelt werden, wie sie ihn auch anderen entgegenbringen.

In der sehr stillen, schlichten Art, in der Ognjen Svilicic seine Vater-Sohn-Geschichte erzählt, erhalten die kleinen, ebenso unsicheren wie liebevollen Gesten zwischen den beiden ein besonderes Gewicht. Es ist bewegend zu sehen, wie Armin und Ibro, auch wenn sie sich in der ungewohnten Umgebung lächerlich machen oder so fühlen, nichts von ihrer Würde verlieren. Dies Gefühl der Souveränität wird ihnen als Schatz bewusst, den sie als neu entdeckte Grundlage ihrer Beziehung mit nach Hause nehmen. „Armin“ ist einer der Filme, die zeigen, welche Kraft allein im Vertrauen auf das Erzählen einer Geschichte steckt, auch oder gerade wenn diese Geschichte so gar nichts Spektakuläres an sich hat.

„Armin“ erscheint als Originalfassung mit Untertiteln in der bemerkenswerten Edition „Go East“, die Absolut Medien in Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Festival für Mittel- und Osteuropäischen Filme und der Frankfurter Rundschau herausgibt.

DVD-Bildformat: 16:9
Sprache: Kroatisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Albert Schwarzer