Appaloosa

Die kleine Stadt Appaloosa braucht einen Marshall. Eigentlich muss er ein Killer sein. Denn der Rancher Randall Bragg tyrannisiert die Bürger mit seinen Männern. Der alte Marshall, der eben kein Killer war, sondern ein Mann des Gesetzes, hat nicht überlebt. Virgil Cole und sein langjähriger Freund Everett Hitch lassen sich von den Stadtvätern als Marshall und Deputy anheuern - zu ihren Bedingungen. Ihr Wort ist Gesetz und damit haben sie schon so manche kleine Stadt aus dem Dreck gezogen. Die beiden sind auch ohne viele Worte ein eingespieltes Team. Wen Virgil nicht erschießt, den erschießt Everett, wenn‘s darauf ankommt. Aber dann, mit Ankunft des Zuges, betritt Allison French die Szene, gekleidet wie aus dem Modesalon in Chicago und mit genau einem Dollar in der Tasche. Sie braucht nur ein Augenzwinkern und Virgil gehört ihr. Everett schweigt, wie es sich für einen Freund gehört. Aber sobald die Liebe im Spiel ist, ist nichts mehr selbstverständlich. Und Bragg hat plötzlich eine neue Trumpfkarte.

Regisseur Ed Harris weiß, dass nichts, was in einem Western passieren kann, das Publikum noch überrascht. Natürlich braucht es einen Schurken, natürlich gibt es einen Shootout. Aber wie die Dinge sich entwickeln, wie die Personen zueinander stehen und vor allem: wie all dies erzählt wird - das kann und soll überraschend sein. Harris erzählt sehr ruhig und mit Gespür fürs Detail und für eine möglichst authentische Atmosphäre. In den Extras kann man sehen, wie viel Sorgfalt die Produktion darauf verwendet. Was den Film letztendlich bemerkenswert macht, ist das Verhältnis zwischen den vier Hauptdarstellern. Mit knappen Dialogen und wunderbar ruhig ausgespielten Szenen entwickelt sich eine Vierecksgeschichte, die es in sich hat.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Albert Schwarzer