Angèle und Tony

Angèle hat eine harte Zeit hinter sich. Nach zwei Jahren im Gefängnis wünscht sie sich nichts sehnlicher, als endlich ihren kleinen Sohn wieder bei sich haben zu können. Doch dafür muss sie geordnete Familienverhältnisse nachweisen, vorzugsweise einen Mann an ihrer Seite, geregeltes Einkommen, ein Dach über dem Kopf. So lernt Angèle über eine Kontaktanzeige den Fischer Tony kennen. Sie glaubt, ihn mit Sex ködern zu können. Aber da hat sie sich gewaltig getäuscht. Doch der bodenständige Hüne bietet ihr grundsolide einen Job an und ein Zimmer. Das ist immerhin was für den Anfang und wer weiß, was daraus noch werden kann.

Der französische Debütfilm von Regisseurin und Drehbuchautorin Alix Delaporte spielt in der rauhen Normandie, wo das Leben der Fischer hart ist. Doch Tony hat das Herz auf dem rechten Fleck, ebenso übrigens wie die wesentlich jüngere Angèle. Und so ist es vielleicht auch nicht wirklich überraschend, dass sich die beiden auf Dauer mehr bedeuten, als es die anfängliche Zweckgemeinschaft erwarten ließ. Bis dahin aber kann der Zuschauer ihre langsame Annäherung begleiten und hat fast das Gefühl, dass auch ihm der Wind um die Nase weht. Eine lohnenswerte Entdeckung ist dieses einfühlsame Drama, das auch mit seinen hierzulande weitgehend unbekannten Darstellern beeindruckt.

Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch

Gabi Brandt