An ihrer Seite

Seit 45 Jahren sind Grant und Fiona ein Paar, nie waren sie getrennt. Lange Jahre leben sie schon in einem alten Haus in Kanada. Fiona erkrankt an Alzheimer. Als sie nach einem Skiausflug den Weg nach Hause nicht mehr findet und Grant sie suchen muss, wird klar, dass Fiona ohne ärztliche Betreuung nicht mehr zurecht kommt. So beschließt das Paar, dass Fiona in ein Heim für Demenzkranke umzieht. Die ersten dreißig Tage darf Grant Fiona nicht besuchen. Als er danach im Heim auftaucht, hat sich Fiona mit dem ebenfalls dementen Aubrey angefreundet und erkennt den eigenen Ehemann nicht mehr.

Wie erschreckend das Verlieren der eigenen Erinnerung ist und wie schmerzhaft der Verlust eines geliebten Menschen durch die Krankheit Alzheimer, das zeigt "An ihrer Seite" auf ungemein berührende Weise. Mit großer Ruhe, Klugheit und Einfühlungsvermögen erzählt die junge Schauspielerin Sarah Polley ("Mein Leben ohne mich") in ihrem Regiedebüt diese schwierige Geschichte. Der Film basiert auf einer Erzählung der bekannten kanadischen Autorin Alice Munro, löst sich dabei aber von der eigentlich chronologischen Reihenfolge der Geschichte. Doch das Ineinanderverschachteln der verschiedenen Zeitebenen verwirrt nicht, es macht das Ganze nur intensiver. Getragen von großartigen Darstellern, allen voran Julie Christie als Fiona, ist ein sehenswerter kleiner Film entstanden. "An ihrer Seite" war nicht nur für zwei Oscars nominiert. Über dreißig Auszeichnungen konnten Filmemacherin, Darsteller und Mitwirkende an der Produktion weltweit u.a. für Regieleistung und Drehbuch Schauspiel, Ausstattung, Schnitt und vieles mehr für sich verbuchen.

Unter den Extras der DVD befinden sich auch dokumentarisches Material zu Alzheimer, was hilft, diese Krankheit etwas besser zu verstehen.

Kirsten Loose