An den Rändern der Welt

Film: An den Rändern der Welt
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
01.11.2018
Regie:
Thomas Tielsch
Darsteller:
-
Genre:
Dokumentation
Land:
Deutschland, 2018

Markus Mauthe arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Naturfotograf, einen Großteil der Zeit für die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Er war auf allen Erdteilen in etlichen Ländern unterwegs, um spektakuläre Naturaufnahmen zu machen und die Lebenswelt der letzten verbliebenen indigenen Völker zu dokumentieren. Seine letzte Fotoreise führte ihn nun über den langen Zeitraum von mehr als drei Jahren zurück an viele Stellen und zu vielen Kleinvölkern, die er schon zuvor besucht hatte. Dieses Mal wurde er von einem Filmkameramann begleitet, der seine Arbeit festhielt und mit neuesten technischen Mitteln begleitete. Die Reise ging vom Südsudan über Äthiopien und Brasilien bis ins ferne Indonesien. Aufwändig von einheimischen Führern vorbereitet, konnte das kleine Team Volksgruppen besuchen, die völlig von der Außenwelt abgeschnitten sind. Einsame Bergvölker, die erst nach einem mühsamen, tagelangen Fußmarsch zu erreichen sind. Aber auch Volksgemeinschaften, die als Haupteinnahmequelle mittlerweile den Tourismus haben und ihre jahrhundertealten Traditionen für Besucher zur Schau stellen. Das in der Regel jedoch nur bedingt freiwillig, weil ihnen durch die veränderten Umweltbedingungen und die Ausbreitung der Zivilisation die Lebensgrundlagen entzogen wurden. Diesen Zusammenhang macht der Film deutlich: Auch die entlegensten Regionen dieser Welt werden von den Einflüssen der Umweltverschmutzung und des Klimawandels nicht verschont. Seien es zurückgehende Fischbestände in den Meeren, versiegende Wasserquellen oder die Abholzung des Regenwalds.

Bemerkenswert sind die Aufnahmen von Kameramann Simon Straetker, der die entlegenen Flecken dieser Welt mit Drohnenunterstützung erstmals auch aus der Vogelperspektive aufgenommen hat. Bilder, die auch für die Einheimischen dort völlig neu waren. Ebenso bemerkenswert, dass wesentlich aus finanziellen Engpässen der als Regisseur und Produzent fungierende Hamburger Dokumentarfilmer Thomas Tielsch keine der Reisen begleitet hat und dennoch einen eindrucksvollen poetischen Kommentartext beigesteuert hat. Ein sehenswerter Film, der uns unsere Verantwortung für die entlegenen Ränder der Welt vor Augen führt.

Zeitgleich zum Film erscheint der Bildband „Lost – Menschen an den Rändern der Welt“ mit den Fotografien von Markus Mauthe.

Gabi Brandt

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