America's Dream

Film: America's Dream
Länge:
83 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Paris Barclay, Bill Duke, Kevin Rodney Sullivan
Darsteller:
Danny Glover, Wesley Snipes, Lorraine Toussaint, Tina Lifford, Tate Donovan u. a.
Genre:
Literaturverfilmung , Politischer Film , Videopremiere
Land:
USA, 1996
Der „amerikanische Traum“ bedeutet in diesem bereits 1996 für das Fernsehen produzierten Film zwar auch hier, dass im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ jeder erfolgreich sein kann, konkretisiert sich aber auf die Situation der Schwarzen in der amerikanischen Gesellschaft gegen Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Drei in sich geschlossene Kurzgeschichten, sie spielen 1938, 1948 und 1958 in verschiedenen Bundesstaaten, berichten von den Altlasten der Sklaverei in den Köpfen der Menschen und dem langwierigen Kampf der schwarzen Bevölkerung um Gleichberechtigung und Integration. In der ersten Erzählung (Long Black Song) verführt ein weißer Handelsvertreter eine junge schwarze Mutter, deren Gatte zwecks Gelderwerb ständig abwesend ist. In der zweiten (The Boy Who Painted Christ Black) muss sich ein schwarzer Schulleiter gegen einen weißen Aufsichtsbeamten behaupten, der das von einem selbstbewussten Jungen gezeichnete Bild eines schwarzen Jesus von einem Malwettbewerb ausschließen möchte. Und in der dritten Geschichte (The Reunion) erinnert sich eine erfolgreiche Jazzpianistin an ihre demütigende Kindheit als Dienstmagd im Haushalt einer wohlhabenden weißen Familie.

Die drei ohne Rahmenhandlung aneinander gekoppelten Kurzfilme beeindrucken durch gute Darstellerleistungen und handwerklich makellose filmästhetische Umsetzung. Als beachtenswertes Beispiel des „Black Cinema“ reflektiert der Independent-Film das übliche Besetzungsverhältnis in vielen amerikanischen Filmen, in denen Schwarze mittlerweile zwar auch Hauptrollen erhalten, aber doch meistens in der Minderheit sind. Hier wird das Verhältnis einmal umgedreht, bis auf wenige weiße Gegenspieler sind alle Darsteller schwarz und sie leben einen Alltag fernab der oftmals klischeebeladenen Schwarzenghettos voller Unterdrückung, Hass und Gewalt. Freilich liegt dieser Alltag ausnahmslos viele Jahrzehnte zurück und wirkt in der Auswahl doch eher geschönt. Was für die Gegenwart hängen bleibt, ist die Suche nach Identität und Gleichberechtigung, nach Toleranz und Freiheit, der amerikanische Traum eben.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-VHSmediacs

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2003).