Almost Famous - Fast berühmt

Autor und Regisseur Cameron Crowe erzählt in Almost Famous seine eigene Geschichte. Crowes Karriere begann in den 70er Jahren, als er 15-jährig vom "Rolling Stone" entdeckt wurde. Das legendäre Rock-Magazin setzte ihn als Reporter auf eine aufstrebende Band an. Das kleine Rock-Genie taucht in eine illustre Szene ein. Sein filmisches Alter Ego William trifft auf genau die Typen, vor denen ihn seine Mutter immer gewarnt hat. Er macht seine ersten Erfahrungen mit Sex, Fans und Drogen. Mit der journalistischen Unbestechlichkeit ist es nicht weit her, denn William wird als ständiger Begleiter im Tour-Bus zu einem Mitglied der Band-Familie. Doch wenn es darauf ankommt bleibt er außen vor: Immer, wenn er das entscheidende Interview mit dem Gitarristen führen will, kommt etwas dazwischen. Anfangs, weil die Musiker es vermeiden, sich vom Spion des Rolling Stones in die Karten schauen zu lassen. Später weil die Konflikte in der Band hochkochen. Die Redakteure sitzen William im Nacken. Nach den ersten Kostproben haben sie das Bandporträt sogar als Titelstory eingeplant. Aber sie pochen auf die Deadline. Während die Tour im allgemeinen Chaos versinkt, rückt Williams Ziel in immer weitere Ferne. Crowe schafft mit seinem Film einen Spagat. Einerseits wirft er einen Blick hinter die Kulissen der glamourösen Auftritte und legt die Neurosen des Starkults offen. Andererseits lebt sein Film von der Faszination für die Rockmusik in einer ihrer spannendsten Phasen. Auch wenn Crowe die Szene im Rückblick eher skeptisch und mit viel (Selbst-)Ironie betrachtet, geht er fair mit den hochgejubelten Rock-Heroen um. Genauso wie er einer besorgten Mutter mit altmodischen Prinzipien mit liebevollem Respekt begegnet. Es geht weniger um das schreibende "Wunderkind" William als um die Entdeckung wahrer Freundschaft auf einer irrwitzigen Initiationsreise.