Alles was du willst

Film: Alles was du willst
Länge:
106 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
05.09.2019
Regie:
Francesco Bruni
Darsteller:
Andrea Carpenzano (Alessandro), Giuliano Montaldo (Georgio), Donatella Finocchiaro (Claudia), Arturo Bruni (Riccardo), Vittorio Emanuele Propizio (Tommi), Antonio Gerardi (Stefano), Raffaella Lebboroni (Laura) u. a.
Genre:
Drama , Komödie
Land:
Italien, 2017

Seit er das Studium geschmissen hat, lebt Allessandro mehr oder weniger planlos vor sich hin. In gemeinsamer Runde mit seinen Kumpels kommen zwar die großen Ideen – was würden sie nicht alles mit einer Million anstellen ... Doch die Realität sieht eher träge aus und außer ein paar kleinen Schlägereien bekommen sie nicht viel hin. Kein Wunder also, dass Alessandros Vater ihn immer wieder dazu drängt, sich endlich einen Job zu suchen. Diesmal hat er auch direkt einen Vorschlag für den Anfang: Denn eine Bekannte sucht jemanden, der regelmäßig mit einem alten dementen Mann spazieren geht. Keine große Sache, weswegen Allessandro sich schließlich überreden lässt. Am Anfang vielleicht etwas nervig, aber dann ist er doch ein wenig fasziniert von diesem Mann. Ein alter italienischer Dichter, der alles und jeden zu kennen scheint und immer wieder die passenden Worte findet. Außerdem hat er damals mit seinen Freunden bei der Armee einen Schatz vergraben – was Alessandro kurzerhand zu einem abenteuerlichen kleinen Roadtrip veranlasst.

„Alles was du willst“ beginnt eher langsam und unscheinbar – und dann wächst der Film einem auf einmal voll und ganz ans Herz. Möglicherweise weil unvermutete Erfolge so schön anzusehen sind, erst recht wenn sie wechselseitig passieren: Auf der einen Seite ein aus Sicht der älteren Generationen ganz offensichtlich nichtsnutziger Junge, der seinem Vater bloß Probleme bereitet. Und auf der anderen Seite aus junger Perspektive ein alter seniler Mann, den man nicht mehr alleinlassen kann und der dann auch noch Zeit seines Lebens Gedichte geschrieben hat. Und nun lernen sich diese beiden Menschen gegenseitig zu schätzen und glauben aneinander – was das Leben um sie herum erst recht durcheinanderbringt. Regisseur Francesco Bruni (unter anderem Drehbuchschreiber für „Die süße Gier“) hat mit „Alles was du willst“ ganze Arbeit geleistet, indem er dem ungestümen Charakter Alessandros einen feinsinnigen Geist gegenüberstellt, der ihm mit Ruhe begegnet und ihm im Gegensatz zu all den anderen Menschen um ihn herum endlich Raum zum Entfalten gibt. Giuliano Montaldo (The Haunting of Helena) zeigt in der Rolle des Dichters eine wirklich beeindruckende Ausstrahlung, die der rund 65 Jahre jüngeren Hauptdarsteller Andrea Carpenzano super ergänzt, ohne klein dagegen zu wirken. Ein wundervoller Film, um sich zwischendurch wieder einmal bewusst zu machen, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Marius Hanke

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