Alles ist Liebe
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Kinder wissen genau, was sie sich wünschen, Erwachsene dagegen tun sich da schwer. Drei Tage vor Weihnachten stehen Clara und Hannes vor den Scherben ihrer Ehe. Dass Claras Vater kurz vor seinem Auftritt als Weihnachtsmann beim Großevent auf dem Frankfurter Main einen Herzinfarkt erleidet, trübt die Stimmung verständlicherweise zusätzlich. Martin, der als Ersatzweihnachtsmann von der Straße aufgelesen wird, möchte Frau und Sohn aufzusuchen, die er beide vor dreißig Jahren verließ, traut sich jedoch nicht so recht. Da ist so eine Ablenkung ganz angenehm. Als die kleine Lotte beim Versuch, ihm ihren Wunschzettel zu geben, in den Main fällt und er sie rettet, ist die Fernsehnation wild begeistert. Das toppt sogar den Auftritt des Superstars Jan Silber, der buchstäblich über seine frühere Liebe Kiki stolpert, mit der es eindeutig noch einiges zu klären gibt. Kikis Bruder Viktor wiederum möchte zum Fest der Liebe heiraten, sein Liebster Klaus allerdings plagt sich mit Zweifeln herum. Die hat Lotte nicht, sie glaubt fest, was ihr ihr Vater Kerem sagt: Der Weihnachtsmann wird alle Wünsche erfüllen und er, Kerem, wird dafür sorgen, dass er einen neuen Wunschzettel bekommt. Weder Lotte, noch ihre schwangere Mutter Simone ahnen, dass Kerem in Wahrheit das Wasser bis zum Hals steht, denn er hat seit Monaten keine Arbeit mehr und schlägt sich mehr schlecht als recht mit traumtänzerischen Jobs herum. Drei Tage noch bis Heiligabend – und bisher sind die Wunschzettel noch nicht am rechten Ort...
„Alles ist Liebe“ gehört zu den Weihnachtsfilmen, die jedes Jahr Lichterglanz und Liebesschmerz zusammenführen, bis alle in einem Reigen von Gefühlschaos ihren Platz wieder mehr oder weniger gefunden haben. Regisseur Markus Goller hatte 2010 mit „Friendship!“ eine hinreißende Komödie gedreht und so war zu erwarten, dass auch sein Feelgood-Movie zur Weihnachtszeit genau das richtige Feiertagsfeeling überträgt. Doch trotz hochkarätiger Besetzung fehlt dem Film die richtige Stimmung und der Witz. Soll man Filme vergleichen? Na ja, wenn sie dem gleichen Muster des Genres folgen, sollte man sie aneinander messen dürfen. Was „Alles ist Liebe“ gegenüber „Tatsächlich Liebe!“ fehlt, ist das Geschick, den Reigen der Paare in einen Fluss zu bringen, der Humor und Gefühl stimmig leitet. Die Dramaturgie stimmt bei „Alles ist Liebe“ nicht und auch den Situationsideen fehlt der Kick. Ein Beispiel? In „Tatsächlich Liebe!“ schenkt Alan Rickman seiner Frau Emma Thompson eine CD. Sie glaubte, es sei eine Kette, die er allerdings für seine verführerische Sekretärin Heike Makatsch gekauft hat. Emma Thompson begreift, was geschehen ist, während sie die Musik hört und ihrer Kinder wegen das Gesicht wahrt. Die Szene ist kurz und dicht und sehr emotional. In „Alles ist Liebe“ hält Wotan Wilke Möhring beim Krippenspiel für Heike Makatsch, seine bisherige Frau, einen Platz frei, auf den sich ohne Rücksicht auf seine ablehnende Haltung sein One-Night-Stand setzt. Heike Makatsch sieht die traute Zweisamkeit, ein kurzes Gespräch, der Abend ist verdorben. Die Vorhersehbarkeit vieler Szenen ist vermutlich der Hauptgrund, warum „Alles ist Liebe“ nur halb funktioniert. Nora Tschirner reißt ihre Szenen mit großem Charme zwar häufig herum, die übrigen Schauspieler erhalten jedoch nur wenig Gelegenheit, ihr Können auf den Punkt zu bringen. Das ist schade, aber die Messlatte liegt auch hoch. Für einen netten Vorweihnachtsabend ist „Alles ist Liebe“ durchaus geeignet, vor allem, wenn man die Vorgänger schon etwas zu oft gesehen hat.
Blu-ray-Bildformat:2,40:1 Widescreen in High Definition
Ton:DTS-HD Master 5.1 (D), DTS 2.0 (D) - Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
Untertitel: D für Hörg
DVD Extras: Bonusmaterial: - Die Story - Die Charaktere - Spaß am Set - Interviews - Drehtagebuch - B-Roll - Die Premiere in Berlin - Trailer
Blu-ray Extras: Bonusmaterial: - Die Story - Die Charaktere - Spaß am Set - Interviews - Drehtagebuch - B-Roll - Die Premiere in Berlin - Trailer
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 2,40:1 Anamorph Wide
Ton: Dolby Digital 5.1 (D
Untertitel: D für Hörg
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