Adams Äpfel
Adam ist ein harter Kerl und ein schlechter Mensch. Darauf ist er stolz. In seinem neuen Zimmer tauscht er das Kreuz gegen ein Portrait von Adolf Hitler aus. Adam will dem Priester Ivan keine Gelegenheit zu Illusionen lassen. In Ivans Gemeinde soll der Neonazi nach einem Knastaufenthalt resozialisiert werden. Ohne mich, denkt er. Aber Ivan nervt. Er bleibt freundlich angesichts von Hitler, er bleibt freundlich, als Adam ihm die Nase bricht. Den Vergewaltiger Gunnar und den Raubmörder Khalid hat der Priester scheinbar schon klein gekriegt – sie haben resigniert und fügen sich. Bei Adam wird das nicht passieren, und wenn er noch härtere Bandagen aufziehen muss. Aber dann erkennt der Neonazi, dass Ivan nicht freundlich ist. Der Priester ist einfach verrückt. Und weder Gunnar noch Khalid sind wirklich resozialisiert. Irgendetwas stimmt hier nicht. Mit Ivan, mit den anderen – und vielleicht auch mit Adam. Es fallen einem viele Adjektive ein zu Anders Thomas Jensens Film. Er ist witzig, böse, brutal, intelligent, anrührend. Aber die Aufzählung beschreibt nicht annähernd, was das Besondere daran ist. „Adams Äpfel“ schildert das Duell zweier Menschen, die glauben, sie wüssten alles über sich, und die sich in ihrem Schicksal eingerichtet haben wie in einer Kombination aus Wohnzimmer und Folterkammer. Ein böser, harter Kerl der eine, ergebener Diener eines grausamen Gottes der andere. Wie die beiden aneinander erkennen, dass sie in einem selbstgewählten Gefängnis leben und wie bitter, schmerzhaft und gefährlich es ist, sich daraus zu befreien – das erzählt mit Anders Thomas Jensen zum Glück jemand, der nichts von Klischees und nichts von einfachen Lösungen hält. Eben ein Meister, wie Jensen bereits als Regisseur von „Flickering Lights“ und „Dänische Delikatessen“ und als Autor von „Mifune“ oder „In China essen sie Hunde“ bewiesen hat. In den Hauptrollen brillieren Mads Mikkelsen, der aktuelle Bond-Bösewicht aus „Casino Royal“, und Ulrich Thomsen. „Adams Äpfel“ wurde unter anderem mit drei Dänischen Filmpreisen für den besten Film, das beste Buch und die besten Effekte ausgezeichnet. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Dänisch Untertitel: Deutsch DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Trailer
Albert Schwarzer
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
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