Ad Astra - Zu den Sternen

Film: Ad Astra - Zu den Sternen
Länge:
118 Minuten (Blu-ray: 123 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
19.09.2019
Regie:
James Gray
Darsteller:
Brad Pitt (Roy McBride), Donald Sutherland (Col. Tom Pruitt), Ruth Negga (Helen Lantos), Tommy Lee Jones (Clifford McBride), Jamie Kennedy (Sergeant Peter Bello) u. a.
Genre:
Science-Fiction
Land:
USA, 2019

Entgegen seinem Titel stand „Ad Astra – Zu den Sternen“ unter keinem besonders guten Stern. Denn durch die Eingliederung von 20th Century Fox in das Disney-Imperium stand der Film plötzlich in interner Konkurrenz mit Mogli, weshalb der Starttermin im Mai kurzerhand auf den Herbst verschoben wurde. Einige Monate später ist er dann endlich im Kino zu sehen und der Eindruck steht fest: faszinierend tief und zugleich etwas zäh.

Aber erst mal zum Geschehen: Der Astronaut Roy McBride ist wie geschaffen für gefährliche Missionen. Denn selbst in den brenzligsten Situationen bleibt er vollkommen ruhig und findet immer einen Ausweg – ob gerade die Raumstation in sich zusammenfällt und er viele Kilometer tief strauchelnd ins Nichts fällt oder ob er in einem verlassenen Raumschiff mit einem wildgewordenen Affen kämpft. Doch nun gibt es eine Aufgabe, die ihn tatsächlich stellenweise aus der Fassung bringt: der bevorstehende Kontakt mit seinem Vater. Denn der bei einer Mission zum Neptun verschollene Held hat damals ein großes Loch hinterlassen. Nun besteht die Vermutung, dass er doch noch lebt und seit Jahren im Verborgenen agiert. Und dass er verantwortlich ist für die schweren Weltraumstürme, die die menschliche Zivilisation in ernsthafte Gefahr bringen. Also wird Roy losgeschickt in der Hoffnung, dass der untergetauchte Pionier zumindest auf die Funknachrichten seines eigenen Sohnes reagiert.

Der Film „werde nicht allen gefallen“, so hat Regisseur James Gray es einst verlautbaren lassen. Und er behält damit sicherlich recht. Denn „Ad Astra – Zu den Sternen“ ist wenig eingängig, wirkt stellenweise geradezu arg langsam und insgesamt sehr verkopft. Eben alles andere als leichte Kost – wodurch es leicht passieren kann, dass die eigentlichen Stärken des Films kaum bemerkt werden. Und die gibt es auf jeden Fall: Zum einen mit der grandiosen Leistung von Hauptdarsteller Brad Pitt (Once Upon a Time in Hollywood, Der seltsame Fall des Benjamin Button), der den schwermütigen und kaum zu greifenden Charakter Roys auf eine absurd traurig-schöne Weise verkörpert, die den gesamten Film trägt. Und zum anderen mit einer sehr lebensnah gehaltenen und detailreich inszenierten Zukunfts-Welt, was sowohl bei den eher bedrückenden Begegnungen als auch in faszinierenden Weltraumszenen deutlich wird. Wobei Gray entgegen den aktuellen Gepflogenheiten im Disney-Kosmos ganz auf Understatement setzt – frei nach dem Motto: kleine Fresse, viel dahinter. So sind die Kulisse und das Geschehen zwar großartig in Szene gesetzt, aber eben ohne all das Tamtam, das noch mal extra mit dem Finger darauf zeigt. Es ist uns also selbst überlassen, die Eindrücke aufzunehmen. Und auch wenn das im ereignisreichen Alltag ein bisschen Ruhe und Achtsamkeit abverlangt, gibt „Ad Astra – Zu den Sternen“ dafür einiges zurück. Also ein absolut lohnenswerter Film für Science-Fiction-Fans, für die Setting und Ideenreichtum mehr zählen als die übliche Mainstream-Action.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch

Untertitel: Deutsch, Französisch, Spanisch, Engl. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (6. Woche 2020).